Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Juni 2012

0133

Markus Pernhart

(Untermieger/Kärnten 1824 - 1871 Klagenfurt)

„Walterskirchen a. Wörthersee“
Öl auf Leinwand
55 × 68 cm

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Ergebnis: € 48.640 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Markus Pernhart
(Untermieger in Kärnten 1824-1871 Klagenfurt)

Walterskirchen am Wörthersee
Öl auf Leinwand, 55 x 68 cm
Expertise von Univ.-Doz. Dr. Arnulf Rohsmann, 10.11.2011, liegt bei.

Markus Pernhart wurde 1824 als Sohn eines Tischlers in Untermieger geboren. Von Beginn seiner Karriere an wurde er von Eduard von Moro, einem Textilfabrikanten, der selbst malte, gefördert. Franz Steinfeld war regelmäßig bei den Moros in Viktring zu Gast, sein Einfluss auf den jungen Pernhart ist nicht zu übersehen.
Bei Studienaufenthalten in München lernte Markus Pernhart die Niederländer des 16. und 17. Jahrhunderts kennen. Dennoch erfüllten seine Bilder nicht nur die Funktion als Idylle, sondern, am Beginn des Zeitalters des Reisens, bereits auch touristische Aufgaben.
Markus Pernhard bediente sich des Wechsels zwischen Nahsicht und relativer Fernsicht. Die detailgenaue Malweise, das Tiefenlicht, das völlige Fehlen von Veränderung – all das zwingt den Betrachter zu langsamem Schauen.
Pernhart gilt freilich nicht nur als Meister biedermeierlicher Landschaften, berühmt wurde er auch für eine Serie von akribisch geschilderten Burgen und Schlössern. Max Moro hatte ihm den Auftrag erteilt, den historischen Architekturbestand Kärntens flächendeckend zu erfassen. 200 Zeichnungen waren geplant, 40 wurden der k. k. Central-Commission vorgelegt. 1855 fertigte Pernhart 31 Repliken dieser Zeichnungen an, die die Kärntner Stände Kaiserin Elisabeth als Brautgeschenk überreichten. Damit war Pernharts Monopolstellung endgültig gesichert.
Während bei den Zeichnungen der dokumentarische Charakter im Vordergrund stand, überwog bei der Darstellung von Bergen, Gebirgsketten und Panoramen die Präzisierung formaler Charakteristka und die topografische Exaktheit. Pernharts Oeuvre ist somit eingespannt zwischen Idylle und Heroisierung, sowie Pathos und Versachlichung. (MS)