Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

17. April 2012

0160

Heimo Zobernig*

(Mauthen 1958)

„KCYM“
2000
Siebdruck auf Leinwand (Unikat)
100 × 100 cm

Schätzpreis: € 12.000 - 20.000
Auktion ist beendet.

Heimo Zobernig*
(Mauthen 1958 geb.)
KCYM
Siebdruck auf Leinwand (Unikat)
2000
100 x 100 cm
Signiert und datiert rückseitig: Heimo Zobernig 2000
Bezeichnet rückseitig: Nr. 20 KCYM
Provenienz: Österrichischer Privatbesitz

Heimo Zobernig ist seit dreißig Jahren eine Schlüsselfigur der österreichischen Kunstszene – und international einer der renommiertesten Künstler des Landes. Sein Werk positioniert sich an der Schnittstelle zwischen Konzept und Artefakt, Modell und Architektur, Material und Form, Zeichen und Text. Distanziert-ironisch durchleuchtet Zobernig tradierte Systeme und Normen, insbesondere die Rahmenbedingungen von Kunst. Das Ergebnis sind kontroverse Grenzüberschreitungen in einer betont reduzierten, auf die Minimal und Concept Art verweisenden ästhetischen Sprache.
Heimo Zobernig arbeitet in mehreren Medien, Skulpturen, Malerei, Architektur und Video. Die reduzierte Formensprache spiegele, wie es der Künstler ausdrückte, eine „nüchterne, transzendenzlose Sicht auf die Welt“. Zobernig begreift Kunst als ein Kommunikationssystem, in dem es nicht um die Produktion von Werken und letzte Wahrheiten gehe, sondern um die gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen. Häufig hinterfragt er gängige Präsentationsmechanismen, im Grunde also das „Zurschaustellen“ von Kunst. Dabei lenkt er die Aufmerksamkeit auf Objekte wie den Sockel, das Podest, den Rahmen, und verleiht ihnen einen eigenen künstlerischen Kontext.
Doch auch jene Einzelwerke, die vordergründig der Vorstellung klassischer Kunstwerke eher entsprechen und damit zu den Arbeiten gehören, die auf dem Kunstmarkt gehandelt werden, verweigern sich dem gängigen Kunstgeschmack. Obwohl sie in ihren geradlinigen und klaren Grundformen auf den ersten Blick diesen Kriterien zu gehorchen scheinen, widersetzen sie sich bei näherer Betrachtung durch ungenaue Bemalung, schwere Lesbarkeit von integrierten Wörtern oder Überlappungen. Auch die Rückseiten von Objekten mutieren zuweilen zur bevorzugten Präsentationsfläche. (OHR)