Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

06. März 2012

0152

Josef Mikl*

(Wien 1929 - 2008 Wien)

„Drei Figuren“
1999
Öl auf Leinwand
200 × 200 cm

Schätzpreis: € 40.000 - 80.000
Ergebnis: € 59.370 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Josef Mikl*
(Wien 1929-2008 Wien)
Drei Figuren
Öl auf Leinwand
200 x 200 cm
1999

Die wesentlichen Stationen des künstlerischen Werdegangs von Josef Mikl sind wohl bekannt: nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien schloss er sich 1956 jener Gruppe junger Avantgardekünstler an, die Monsignore Otto Mauer in seiner Galerie St. Stephan förderte. Gemeinsam mit seinen Malerkollegen Arnulf Rainer, Markus Prachensky und Wolfgang Hollegha gelang Mikl die Entwicklung einer abstrakten Kunst, mit der Österreich sich wieder im internationalen Kontext etablieren konnte. 1968 repräsentierte Mikl Österreich bei der Biennale in Venedig. Im darauffolgenden Jahr wurde er an die Akademie der bildenden Künste berufen, übernahm die Meisterklasse für Malerei und prägte während seiner fast dreißig Jahre währenden Professur die nächste Künstlergeneration nicht unwesentlich.
Stets bemüht, seine abstrakte Malerei vom Begriff der Gegenstandslosigkeit abzugrenzen, verstand Mikl das Figürliche als etwas Unabdingbares. An seinem schon früh formulierten künstlerischen Credo hielt der Maler ein Leben lang fest: „Ein Gegenstand macht das Bild erst sinnvoll. Zwangsweise hat der Bildinhalt einen figuralen Charakter, in einem Zusammenhang lässt sich das, was man meint, auch mitteilen. Das Zeichnen vor der Natur unterstützt dieses gegenständliche Denken. Der Baum, das Kind, der Akt, wie verhalten sich Proportionsmodelle dem Zeichner gegenüber, an ihnen lernt er die Raumgrößen übertragen, er lernt logisch denken. Die Kunstgeschichte kennt nur logische Bilder, jedes davon ist eine Welt für sich und trotzdem unter dem Eindruck der Erfahrung der Wirklichkeit gemacht.“
Fand Mikl in frühen Jahren in Röhren-Konstrukten und ineinander geschobenen stereometrischen Körpern seine charakteristischen, vielfach variierten Formelemente bestechen spätere Bilder durch einen dynamischen, kraftvoll und spontan wirkenden malerischen Gestus. Ein auf Rot, Gelb und Orange basierendes, leuchtendes Kolorit wird zum immer wiederkehrenden, bildbestimmenden Faktor und verleiht Mikls Gemälden ihren unverwechselbaren Reiz. (CMG)