Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

23. Oktober 2007

0232

Rudolf von Alt

(Wien 1812 - 1905 Wien)

Traunsee

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 64.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Alt Rudolf von
(Wien 1812 - 1905 Wien)
Traunsee und Traunstein
Aquarell auf Papier
22,3 x 30,5 cm
Signiert und datiert rechts unten (Altersignatur): R. Alt (1)845
Rückseitig bezeichnet: (1)845 R. Alt Gmundner See. Traunstein

Rudolf von Alt wurde am 28. August 1812 in der Alservorstadt zu Wien geboren. Der berühmteste österreichische Landschafts- und Architekturaquarellist des 19. Jahrhunderts war Schüler seines Vaters Jakob Alt und seit 1826 an der Wiener Akademie. 1833 kam er zum ersten Mal, noch gemeinsam mit seinem Vater nach Venedig. Die vierziger Jahre nennt man seinen ersten künstlerischen Höhepunkt; tatsächlich hatte er die Freiheit des Pinsels, eine unfassbare, strahlende Feinheit des Blicks erreicht, was gewiss mit seinem persönlichen Lebensglück zusammenhing. Der Tod seiner jungen Frau stürzte ihn in eine tiefe Depression, wozu das Sturmjahr 1948 sein übriges beitrug. Er war aus finanziellen Gründen gezwungen, schwierigste Aufgaben, Interieurs in Schlössern, zu übernehmen und errang damit unter der österreichischen Aristokratie einen besonderen Ruf. Die Wendung trat 1863 auf einem Besuch auf der Krim ein; ein zweiter Höhepunkt folgte 1965 in Italien, vor allem in Rom, und 1867, als er einem Auftrag folgend, nach Sizilien reiste. Bis ins hohe Alter unternahm der Künstler viele Reisen durch Österreich und die Länder der Monarchie. 1874 wurde der bereits weithin bekannte Rudolf Alt Präsident des Künstlerhauses, 1882 aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in den Adelsstand erhoben und 1897 zum Ehrenpräsident der neugegründeten Wiener Sezession gewählt. Zeit seines Lebens schuf Rudolf von Alt immer wieder Aquarellveduten aus seiner Heimatstadt Wien – Arbeiten, die heute aufgrund ihrer Seltenheit und ihrer kulturhistorischen Wichtigkeit zu den kostbarsten seines Œuvres gehören.
Rudolf von Alt stirbt am 11. März 1911.

In seinen letzten Lebensjahren musste der Künstler verbittert feststellen, dass sich sein hohes Alter zwar nicht im Geiste, jedoch am Körper bemerkbar machte. Seine Hand wurde zunehmend zittriger, was seine mit unruhigem Pinselstrich geführten Signaturen erklärt. Zu dieser Zeit hat Alt auch einige seiner früheren, ursprünglich unsignierten Arbeiten - so wie auch das vorliegende Blatt - nachträglich mit seinem Namen bezeichnet und rückdatiert, um jeden Zweifel an der Urheberschaft auszuschließen.

Seit dem Jahr 1844 konnte sich der, zu hohem Ansehen aufgestiegene Aquarellist Rudolf von Alt nicht beklagen, genügend Aufträge zu erhalten. Neben den wichtigsten Stationen des Dampfzugs durch das Mürz- und Murtal, zeichnete er die Serie "Die malerischen Ansichten von Pesth und Ofen", die 1845 als Lithografie erschien. Daneben erhielt Alt aber auch einige mehr oder weniger kleineren Aufträge vom europäischen Adel.
1845 führte den vielbeschäftigten Künstler schließlich eine Reise ins Salzkammergut, wo er auch den Traunsee besuchte und ihn daraufhin auf Papier festhielt.