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Dagobert Peche
(St. Michael 1887 - 1923 Mödling)
„Spiegel“
Schätzpreis: € 50.000 - 100.000
Meistbot: € 76.000
Auktion ist beendet.
Dagobert Peche
(St. Michael 1887 - 1923 Mödling)
Spiegel
Max Welz für die Wiener Werkstätte, 1922
Lindenholz, geschnitzt, original vergoldet;
zwei originale Werkzeichnungen der Firma Max Welz, signiert mit: Werkzeichnung Dagobert Peche und Werkzeichnung Peche Spiegel;
54 x 39,5 cm
Literatur: vgl. Stilelemente: Museum für Angewandte Kunst, Die Überwindung der Utilität – Dagobert Peche und die Wiener Werkstätte, Ostfildern 1998, S. 206, Nr. 19, S. 197, Nr. 3, S. 207, Nr. 22; Neue Galerie New York, Dagobert Peche and the Wiener Werkstätte, New Haven, London 1998, p. 234, No. 51, p. 235, No. 52 p. 240, No. 57, p. 460, No. 434, p. 419, No. 286; Eisler, Dagobert Peche, Leipzig, Wien 1925, S. 16, S. 92;
Unser Spiegel ist, wie aufgrund der Originalwerkzeichnungen der Firma Max Welz feststeht, nach einem Entwurf Dagobert Peches für die Wiener Werkstätte ausgeführt worden. Er wirkt, rein stilistisch betrachtet, wie eine Zusammenfassung aller früheren von Peche geschaffenen Spiegelrahmen und stammt wohl aus den Jahren 1921 oder 1922. Wahrscheinlich blieb er ein Einzelstück, denn dieses Modell ist bisher noch nie aufgetaucht.
Max Eisler schreibt in seinem 1925 erschienen Buch über Peche: "Die geschnitzten Spiegelrahmen wiederholen den Jugendkurs durchs Barock und ein Empire pompejanischen Ursprungs." Und dieses Zitat passt auf unseren Spiegel ganz besonders gut: Er besteht aus einer Mischung von Paraphrasen auf frühere Stile mit für Peche typischen Neuschöpfungen, wie etwa den parallelen, bogenförmigen Spitzenblättern. Insgesamt mutet unser Spiegel an, als habe Dagobert Peche in ihm alle jene Details, die seine früher geschaffenen Rahmen charakterisieren und auszeichnen, noch ein letztes Mal zusammengefasst.