Auktionshaus

Auktion: Künstler helfen Künstlern

04. November 2021, 17:00 Uhr

0077

Martin Schnur

(Vorau 1964)

„Wasser 1“
2010
Steindruck auf Zerkall Büttenpapier (450g/m²)
50 x 38 cm; Ed. 7/60
Nummeriert links unten: 7/60
Handschriftlich signiert und datiert rechts unten: M. Schnur 2010

Schätzpreis: € 200 - 0
Ergebnis: € 1.152 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

ZUM WERK
Naturlandschaften und Menschenbilder bilden den Ausgangspunkt, Thema und Inhalt der Malerei des österreichischen Künstlers Martin Schnur. Ein kennzeichnendes Merkmal vieler seiner Werke sind verschiedene Realitätsebenen, die raffiniert zu einem Ganzen zusammengesetzt sind: In eine Naturlandschaft wird eine zweite, klar begrenzte Malebene mit Menschen eingeschoben, in einem Interieur öffnet sich ein Naturbild in den Außenraum. Die Bilder sind meisterlich gemalt, sinnlich und farbintensiv. Mensch und Natur erscheinen aber oft seltsam distanziert, so kunstfertig sie gemalt sind, so grandios die diffusen Lichtstimmungen und Schattierungen auch eingefangen sein mögen. Schnur will nicht vordergründig das Menschliche seiner Modelle oder die Erhabenheit der Landschaft zeigen, Körper und Naturlandschaft dienen vielmehr als Versuchsfeld für eine Malerei, die mit Licht und Schatten, Fläche und Raum poetisch wie sinnlich eine neue Wirklichkeit erschaffen kann.

DIE DRUCKGRAFIK
Im Herbst 2010 entstanden drei Originalsteindrucke zum Thema „Wasser“ in der Steindruckwerkstatt Chavanne Pechmann, die seit 20 Jahren auf den Druck von Originallithographien in kleinen Auflagen spezialisiert ist. Martin Schnur wählte für die Graphiken die Technik der Kreidelithographie. Sie wird von den Steindruckern wie folgt beschrieben: „Die Solnhofener Kalkplatten wurden mit feinem Schleifsand gekörnt und vom Künstler seitenverkehrt und mit speziellen fetthaltigen Lithographiekreiden bezeichnet. Die Gradation von sehr hellen, zarten Tönen bis zum tiefsten, samtigen Schwarz wurde durch das gefühlvolle Einsetzen weicher und harter Kreiden erzielt. Nach dem Präparieren der Zeichnungen, wurde für jedes Blatt der Stein händisch mit Druckfarbe eingewalzt und in der Steindruckpresse auf schweres Büttenpapier abgedruckt. Die Leuchtkraft der Farben, die Subtilität der Halbtöne und die präzise Wiedergabe der Kreidezeichnungen machen diese Steindrucke von Martin Schnur zu außergewöhnlichen Originalgraphiken.“

(Günther Oberhollenzer)