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Károly Markó d.Ä.
(Leutschau/heute Levoča, Slowakei 1791 - 1860 Villa Appeggi nahe Florenz)
„Jesus und die Samariterin“
1824
Öl auf Leinwand; gerahmt
59,5 x 61 cm
Signiert und datiert links unten: C. Marko pinxit. / 1824
Provenienz
ehemals Antiquitätenhandel Herbert Asenbaum, Wien;
1974 dort erworben und seither in Privatbesitz, Wien
Wir danken Dr. Gábor Bellak für die wissenschaftliche Unterstützung.
Expertise von Dr. Zoltán Dragon PhD, Budapest, 15. Okt. 2024, liegt bei.
Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
erzielter Preis: € 28.160 (inkl. Gebühren und österreichischer MwSt.)
Auktion ist beendet.
Károly Markós studierte Technik in Klausenburg und Pest. Erst mit 27 Jahren begann der junge Ingenieur in Pest mit dem Studium der Malerei (1818-1821). 1822 wechselte er an die Akademie der bildenden Künste in Wien, die er für ein Jahr besuchte. Zehn Jahre lebte der Künstler mit Unterbrechungen in der damaligen Kaiserstadt an der Donau. Dieser Aufenthalt war für seine künstlerische Entwicklung von großer Bedeutung, stellte er doch regelmäßig an der Akademie aus und erlangte somit Bekanntheit. Ab 1826 hält er sich immer wieder am Hofe des Fürsten Esterházy in Eisenstadt auf, wo er Kontakte mit neuen Auftraggebern schließen konnte. In der Folge reiste er im Herbst 1832 zum ersten Mal nach Italien, finanziell unterstützt von dem in Wien lebenden Schweizer Bankier Johann Heinrich Geymüller (1781-1848). Bis 1838 war Rom Markós Lebensmittelpunkt, danach, bis 1843 ist ein Aufenthalt in Pisa nachweisbar.
Als Mitglied der Wiener Akademie der bildenden Künste sowie der Ungarischen Akademie genoss er großes Ansehen, und nach seiner Übersiedelung nach Florenz im Jahr 1843 wurde er dort zum Professor gewählt. Seine Werke erfreuten sich großer Beliebtheit und viele seiner Auftraggeber gehörten zum europäischen Hochadel. Als hochgeschätzter Künstler verbrachte Markós seinen Lebensabend in Italien, wo er 1860 in der Villa Appeggi nahe Florenz starb.
Vorliegende Arbeit zeigt Jesus mit sechs seiner Apostel an einem Brunnen sitzend. Auf einem Weg nähert sich eine kleine Gruppe, angeführt von zwei Frauen. Eingebettet ist die Szenerie in eine üppige Baumlandschaft mit schroffen Felsen sowie einem Tempel im Hintergrund. Wie Dr. Dragon in seinem Gutachten hervorhebt, handelt es sich bei unserem Werk um die früheste Darstellung Markós, welche Jesus und die Samariterin zum Inhalt hat. Jesus bittet eine Frau aus Samaria am Jakobsbrunnen um Wasser und bekehrt sie zum Christentum. Diese biblische Geschichte aus dem Johannesevangelium hat den Künstler bis zu seinem Tod immer wieder beschäftigt. So sind insgesamt 13 Gemälde mit diesem Thema im Markó-Archiv dokumentiert. (MS)