Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. Juni 2022, 17:00 Uhr

0331

Rudolf Ribarz

(Wien 1848 - 1904 Wien)

„Schafherde in Rhynsburg (Rijnsburg/Südholland)“
Öl auf Holz
44,5 x 54 cm
Signiert rechts unten: Ribarz

Provenienz

Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien;
Privatsammlung, Wien

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Ergebnis: € 6.400 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Der in Wien geborene Rudolf Ribarz sollte, dem Vater folgend, einen kaufmännischen Beruf ergreifen, jedoch erhielt er bereits als zwölfjähriger Unterricht bei dem Wiener Maler Josef Holzer. Dieser, Schüler der Akademie unter Thomas Ender und Franz Steinfeld, stand noch ganz in der Tradition des Biedermeier.

Dem Vater zuliebe absolvierte Ribarz die Handelsakademie, entschied sich dann aber doch für die weitere künstlerische Ausbildung an der Wiener Akademie. Er besuchte die Klasse Albert Zimmermanns, der die Landschaftsschule von Steinfeld übernommen hatte.

1869 brachte die Erste Internationale Kunstausstellung in München, an der Ribarz mit drei Gemälden beteiligt war, die Konfrontation mit der französischen Landschaftsmalerei eines Gustave Courbet, Camille Corot, Jean Francois Millet und Claude Monet. Von der französischen Malerei begeistert, beschloss der junge Künstler in Paris seine Ausbildung fortzusetzen. Es folgten intensive Studienjahre zunächst in Italien, Brüssel und ab 1875 endlich in Frankreich.

In Paris pflegte er freundschaftliche Kontakte zu jenem Künstlerkreis, der vom aus Wien stammenden Kunsthändler Charles Sedelmayer vertreten wurde, dies waren u. a. Eugen Jettel, Otto von Thoren, Vaclav Brozik und Mihaly Munkácsy. Mit seinem Freund Jettel, den er bereits an der Wiener Akademie kennengelernt hatte, unternahm Ribarz Studienreisen in die Normandie und nach Holland. Hier entwickelte er seine eigene, sehr subtile Handschrift. Mit Hilfe einer zum Teil sehr reduzierten Farbpalette, schuf er Werke mit beeindruckendem Stimmungsgehalt.

Rudolf Ribarz fand mit seiner Kunst international Anerkennung, und er stellte sowohl im Pariser Salon, wie auch in München, Wien, Berlin und auf den Weltausstellungen in Paris, Chicago und Antwerpen aus. Als er nach 16 Jahren in Paris, 1892 in seine Geburtsstadt zurückkehrte, war er ein gefeierter Künstler und konnte seine Karriere in Wien ohne Probleme fortsetzen.

In den 1880er Jahren fand ein Wechsel in seiner Motivwahl statt und Ribarz spezialisiert sich auf Darstellungen von Blumen und Früchten. Dies war auch mit ein Grund für seine Berufung als Professor an die Wiener Kunstgewerbeschule, wo er zwischen 1892 und 1899 die Klasse für Blumenmalerei leitete. (MS)