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Franz West gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten österreichischen Künstler unserer Zeit. Er entwickelte den Kunstbegriff neu und hob die Trennung von Kunstobjekten und Betrachter auf. Dies zeigen in den 1970er Jahren die sogenannten Passstücke. Es handelt sich dabei um Skulpturen aus Gips, Pappmaché und metallischen Gerüsten. Diese Idee der Vollendung des Kunstwerks durch die Aktion führte er dann ab den 1980er Jahren mit seinen Möbelentwürfen weiter. Ein weiteres wesentliches Merkmal seiner Arbeit ist der Umgang mit dem Material. Ob bei Papierarbeiten oder Skulpturen, die Bearbeitung darf sichtbar bleiben. Die Collage, in der er Bild- und Textmaterialien aus Zeitungen und Illustrierten mit gestischen Zu- und Übermalungen kombiniert, nimmt in Wests Oeuvre einen wichtigen Stellenwert ein.

Die vorliegende Collage ist ein typisches Beispiel dafür. West isoliert die drei männlichen Figuren von einer sinngebenden Umgebung. Der Bildraum wirkt abstrakt und die Tiefenwirkung ist diffus. Dem Titel entnehmend erkennt man im Hintergrund die New Yorker Skyline, die er gestisch und fleckenhaft in Pastelltönen skizziert. Wests grenzüberschreitendes Werk nimmt eine tonangebende Position ein und ist nach wie vor Inspiration für Generationen von Künstlern.

(Sophie Höfer)