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„Bildnis eines bärtigen Mannes mit Turban“
2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
Öl auf Leinwand
75,5 x 63 cm
Provenienz
deutsche Sammlung
Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Meistbot: € 8.000
Auktion ist beendet.
Der Turban des Dargestellten verweist wohl auf dessen Herkunft aus den Gebieten des Osmanischen Reiches. Wie auch die Venezianische Stadtbevölkerung abbildenden, vielfigurigen Veduten der Zeit belegen, kamen im 18. Jahrhunderts zahlreiche Levantiner in die Lagunenstadt. Die Beschäftigung mit dem Thema der „Orientalen“ erlebte jedoch bereits im 17. Jahrhundert durch Rembrandt eine Hochblüte. Seine Darstellungen von bärtigen Männern in orientalischem Kostüm fand vor allem durch die Druckgrafik ihre Verbreitung und ist Werken von beispielsweise Giambattista Piazzetta oder der Familie Tiepolo deutlich zu erkennen.
So ist das vorliegende Gemälde wohl im direkten Umfeld dieser Künstler entstanden. Giambattista Piazzetta (1682-1754) war seit 1750 Direktor der neu gegründeten Accademia di Belle Arte di Venezia und sein Stil ist besonders in der malerischen Behandlung von Leuchtkraft und Schatten zu erkennen. Giambattista Tiepolo (1696-1770) verwendete das Motiv des Turban tragenden Mannes immer wieder in seinen Kompositionen und von seinem Sohn, Giandomenico Tiepolo (1727-1804), sind gar ganze Serien von Bildnissen in orientalischem Kostüm überliefert.