Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

25. Juni 2020, 14:00 Uhr

1363

Albin Egger-Lienz

(Stribach bei Lienz 1868 - 1926 St. Justina bei Bozen)

„Sämann“
um 1920
Aquarell auf Papier auf dünnem Karton
74 x 55 cm
Signiert rechts unten: Egger-Lienz
Verso auf Karton bezeichnet: 22.I.1921

Provenienz

1921 direkt beim Künstler erworben (vgl. Datumsnotiz auf Karton verso), seither in Familienbesitz, Privatbesitz Bozen;
österreichischer Privatbesitz

Literatur

Vgl. Wilfried Kirschl, Albin Egger Lienz. Das Gesamtwerk. Band. II, Wien 1996, vgl. S. 612 und 613, vgl. Z 490 ("Sämann in Halbfigur", Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Inv. E 51) sowie Z 491-495 ("Sämann und Teufel", Aquarell-Variationen)

Gutachten von Dr. Carl Kraus, Aldrans/Innsbruck, 3.4.2020, liegt bei.

Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Ergebnis: € 172.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

"Bei dem anhand von Fotos begutachteten Werk handelt es sich um ein Original des bedeutenden Tiroler Malers Albin Egger-Lienz (Stribach/Osttirol 1868 – St. Justina bei Bozen 1926).
Der Künstler hat sich mit dem Thema des Sämans bereits früh beschäftigt („Der Sämann“, 1903). In seiner mittleren Phase interpretiere (sic!) er es mit dem Sujet „Sämann und Teufel“ (1908) neu. An dieses Werk schließt auch das vorliegende Aquarell an (vgl. dazu auch die Fassung mit der Dreiviertelfigur im Ferdinandeum/Innsbruck, um 1923).
Die plastisch-monumentale, typisierte Figur nimmt fast die gesamte Bildhöhe ein und zeigt eine dynamische Drehung. Seine Rechte hält der Bauer weit abgestreckt zum Säen, während er mit der Linken die Schürze mit dem Saatgut umfasst. Der Horizont ist auf die Höhe der Schultern hochgezogen, wobei der Himmel an den Rändern mit der kräftig blauen Hose des Sämanns korrespondiert. Das Erdreich nimmt hingegen in der rotbraunen Farbe das Inkarnat des Kopfes und der Hände auf. In der Summe stellt der vorliegende „Sämann“ ein emblematisches und qualitätvolles Werk aus der späten Schaffensphase des Tiroler Künstlers dar."
(Auszug aus dem Gutachten von Dr. Carl Kraus, 3.4.2020)