0746
Herbert Brandl*
(Graz 1959)
„o.T.“
1998
Öl auf Leinwand; ungerahmt
200 x 160 cm
Provenienz
Privatsammlung, Wien
Schätzpreis: € 20.000 - 30.000
Auktion ist beendet.
Ein großformatiges, beinahe monochromes Gemälde mit diffuser Aura, ein leicht changierender Hintergrund, der die hellen, flirrenden Lichträume zu tragen scheint. Es ist eine Arbeit aus einer frühen, sehr erfolgreichen Schaffensperiode des österreichischen Künstlers, der als einer der wichtigsten Vertreter des Neoexpressionismus gilt.
Herbert Brandl schafft Bildwelten, die durch ausdrucksstarken, vorerst pastosen, in späteren Phasen dann reduzierteren, Farbauftrag und durch dynamischen Pinselduktus gekennzeichnet sind. Er entwickelt Farbflecken und Farbwolken, die naturbezogene Strukturen ergeben. Diese bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Figuration.
Erst ab den 2000er-Jahren entstehen Werkserien mit farbgewaltigen Gebirgslandschaften, aber auch diese, auf realen Bergwelten basierenden Bilder, sind nur scheinbar figurativ. Immer geht es um die reine Malerei. Deutlich erkennbare Pinselstriche, stetes Übermalen und bewusst gesetzte Farbschlieren demonstrieren den Malakt und lassen den eventuell zugrunde liegenden Gegenstand zurücktreten. (Clarissa Mayer-Heinisch)