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Albin Egger-Lienz
(Stribach bei Lienz 1868 - 1926 St. Justina bei Bozen)
„Der erste Bauer aus "Totentanz"“
1920/1923
Aquarell und Bleistift auf Papier
33,5 x 28,5 cm
Signiert rechts unten: Egger Lienz
Provenienz
Verband Landwirtschaftlicher Genossenschaften, Bozen (Vermerk verso);
Baron Carl von Eyrl, Bozen (Vermerk verso);
Privatbesitz Südtirol
Ausstellung
1986 Bozen, Museum Moderner Kunst;
2014 Wien, Belvedere;
2014 Lienz, Schloss Bruck
Literatur
Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz, Wien 1996, Band II, S. 627, Z 561;
Ausstellungskatalog Belvedere, Wien, Schloss Bruck, Lienz, Wien 2014, Kat. Nr. 40, Abb. S. 136
Schätzpreis: € 70.000 - 140.000
Meistbot: € 70.000
Auktion ist beendet.
Das Motiv des Totentanzes gehört zu den zentralen Themen im Werk von Albin Egger-Lienz. Zwischen 1906 und 1921 schuf er sechs monumentale variierende Gemälde, wobei parallel zur fünften Fassung von 1921 eine Reihe von Einzelstudien der Köpfe in Öl und Aquarell entstanden. Das Besondere an diesen späten Entwürfen ist die plastische Ausgestaltung, die vor allem im Aquarell und in der weichen Modulierung der Farbtöne zum Vorschein kommt. Vergleichbar mit einer Fassung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Z 476) hebt sich das vorliegende Aquarell vor allem durch die Nahsicht auf den Kopf mit seinem expressiven Ausdruck des zum Schrei geöffneten Mundes hervor.
Egger-Lienz selbst schrieb über dieses Thema: "Eine knappere, zum Stil gewordene Form vertieft die Tragik und vergeistigt den Stoff, indem sie ihm das Materielle, Episodenhafte nimmt und ihn zum Symbol erhebt." (Kirschl 1996, S. 126)
(Marianne Hussl-Hörmann)