Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

30. November 2018, 17:00 Uhr

0023

Norbertine Bresslern-Roth*

(Graz 1891 - 1978 Graz)

„Belagerung“
1954
Öl auf Jute
125 x 100 cm
Signiert rechts oben: B.-/Roth
Rückseitig auf Etikett am Keilrahmen eigenhändig bezeichnet: "Belagerung". Öl / Bresslern-Roth, Graz

Provenienz

direkt von der Künstlerin erworben;
seither in österreichischem Privatbesitz

Literatur

Helene Martischnig, Norbertine Bresslern-Roth (1891-1978). Das malerische Werk, Dipl.-Arb., Graz 1994, Abb. 204, S. 52;
Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 - 17. 04. 2017, WV-Nr. 270 (ohne Abb.)

Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Ergebnis: € 157.700 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Ein Thema, das eine besondere Faszination auf Norbertine Bresslern-Roth ausübte, war jenes von kämpfenden Tieren und Jagdszenen. Immer wieder widmete sie sich der Darstellung von blutrünstigen Todeskämpfen in der Tierwelt. Mit unverhohlener Brutalität wird der Kampf um Leben und Tod im Bild des verwundeten Leoparden, der von einer Horde kläffender Jagdhunde belagert wird, geschildert. Von drei Jagdpfeilen getroffen, ist die wilde Raubkatze auf einen hohen Baumstumpf geklettert und wehrt sich von oben fauchend und mit gefährlicher Pranke gegen den Angriff.
Es handelt sich um einen asiatischen Amurleoparden, der ehemals im Nordosten Chinas, in Norkorea und Russland heimisch war und heute zu den bedrohten Tierarten zählt. Das Gemälde spiegelt die besondere Vorliebe der Malerin für dramatisch zugespitzte Szenen wider und zeigt ihre Fähigkeit, die Wesensart der jeweiligen Spezies mit überzeugender Lebendigkeit zu vermitteln.
Auf Reisen durch ganz Europa ließ sich Norbertine Bresslern-Roth in Zoos und in der Natur zu Tierstudien inspirieren. En plein-air entstanden Skizzenblätter, die als Grundlage und Inspiration für ihre Gemälde dienten. Gemalt wurden die Bilder dann im Grazer Atelier. Dabei setzte die Malerin die Tiere wieder in ihr natürliches Lebensumfeld, die freie Wildbahn. (Claudia Mörth-Gasser)