Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

23. Oktober 2018, 15:00 Uhr

0038

„Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“
Ende der 1680er Jahre
Öl auf Leinwand
141 x 175 cm

Provenienz

Privatbesitz, Wien

Wir danken Herrn Giuseppe Fusari für die Bestätigung des Gemäldes als ein Werk von Johann Karl Loth und die Hilfe bei der Katalogisierung (anhand professioneller Fotos). / We are grateful to Giuseppe Fusari for confirming the painting as a work by Johann Karl Loth and his help in cataloguing this lot (on the basis of professional photographs).

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Der Barockmaler Johann Karl Loth zählt zu den bedeutendsten Künstlern der venezianischen Malerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1632 in München geboren, erhielt Loth seine Ausbildung zunächst bei seinem Vater, dem bayerischen Hofmaler Ulrich Loth, um seine Studien bald darauf in Rom fortzusetzen und sich schließlich um 1650 in Venedig niederzulassen.
Loths Stil, der venezianische Traditionen, eine naturalistische Darstellungsweise sowie die Neuerungen der barocken Malerei vereint, beeinflusste nicht nur seine Schüler, sondern war auch für die Weiterentwicklung der venezianischen Malerei von Bedeutung.

Das Gemälde ist eine bisher nicht publizierte Fassung eines Werkes aus der ehemaligen Sammlung des Grafen Ivan Ivanovič Shuvalov, heute in der Eremitage in Sankt Petersburg (Inv. Nr. ГЭ-6367; vgl. auch: Giuseppe Fusari, Johann Carl Loth (1632-1698), Soncino 2017 , S. 130, Tafel LXVI bzw. S. 217, Kat. Nr. 224) und zeigt – mit einigen Abwandlungen zu der früher entstandenen Komposition – die von Loth mehrmals aufgegriffene „Rückkehr des verlorenen Sohnes“. Laut Dr. Fusari ist das vorliegende Gemälde gegen Ende der 1680er Jahre entstanden, da es im Vergleich zu der um 1675 zu datierenden Komposition in Sankt Petersburg stilistisch den Wandgemälden in der Kreuzkapelle im Dom von Trient (1687) näher steht.
Wie für einen Werkstattbetrieb und zu auftragsstarken Zeiten üblich, hat auch Loth bei der Ausführung von Gemälden seine Mitarbeiter herangezogen. Vorliegendes Werk lässt zum Teil die Beteiligung von Johann Michael Rottmayr und möglicherweise eines weiteren Malers erkennen. Besonders die Figur des Vaters sowie die beiden links angeordneten Figuren zeigen jedoch das ganze malerische Können Johann Karl Loths.