Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

23. Oktober 2018, 15:00 Uhr

0096

„Waldige Flusslandschaft mit vornehmen Spaziergängern“
1630er Jahre
Öl auf Kupfer
17 x 23,8 cm

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 3. Mai 2018, liegt bei.

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Ergebnis: € 12.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Vermutlich um 1590 in den nördlichen Niederlanden geboren, ist Christoffel van den Berghe mit seinem frühest datierten Gemälde 1617 als Maler greifbar und zwei Jahre später als Vorstandsmitglied der örtlichen St. Lukasgilde in Middelburg angeführt.

Wie Dr. Klaus Ertz in beiliegendem Gutachten anmerkt, weisen van den Berghes Werke – vornehmlich Landschaftsdarstellungen und Blumenstillleben – starke Einflüsse flämischer Maler auf. Während sich seine detailgenauen Darstellungen von Fluss- und Dorflandschaften insbesondere von Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625) inspiriert zeigen, werden weiters Einflüsse von Gillis van Coninxloo (1544-1607), Anton Mirou (1578-vor 1627) und anderen Künstlern der Frankenthaler Malerschule greifbar.
„Wichtigste stilistische Erkennungsmerkmale sind neben den bewegten Formen in seinen Bäumen, die Blattbüschel, die Kleinteiligkeit und seine Detailgenauigkeit, in der die Motive ausgearbeitet werden, die in dieser Feinheit ihresgleichen sucht: eine tüpfelnde Manier überzieht die gesamte Bildfläche mit kurzen Parallelschraffuren und punktuell angehäuften Farbtupfern, die in ihrer Gesamtheit Blattbüschel, Gräser und Erdzonen hervortreten lassen.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
Die vorliegende Kupfertafel veranschaulicht nicht nur die für van den Berghes Hand typischen Merkmale, sondern belegt zugleich eindrucksvoll das malerische Können des Künstlers, der die Spaziergänger durch die beschauliche Landschaft ziehen lässt.

Trotz spärlicher Lebensdaten konnten bereits einige Gemälde dem Oeuvre van den Berghes zugeordnet werden. Der Vergleich des vorliegenden Gemäldes mit bereits bekannten Werken lässt laut Dr. Klaus Ertz zudem auf eine Entstehung in den 1630er Jahren schließen (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).