Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

24. April 2018, 17:00 Uhr

0912

Eugen Jettel

(Johnsdorf 1845 - 1901 Lussingrande)

„Abend im Hafen“
1882
Öl auf Holz
61 × 49 cm
Signiert und datiert links unten: Eugène Jettel. Paris 1882.
Rückseitig altes Ausstellungsetikett: Galerie am Lenbachplatz/F.H. Zinckengraf - München 2

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Literatur

Heinrich Fuchs, Eugen Jettel, Wien 1975, S. 155, WV-Nr. 213

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Eugen Jettel kam im Alter von fünfzehn Jahren an die Wiener Akademie in die Klasse des Landschafters Albert Zimmermann, wo er Studienkollege von Emil Jakob Schindler, Robert Russ und Rudolf Ribarz wurde. Sie alle sollten schon bald die österreichische Landschaftsmalerei des so genannten Stimmungsimpressionismus prägen.

Als ihm 1875 der in Paris lebende österreichische Kunsthändler Charles Sedelmayer einen gut dotierten Vertrag anbot, übersiedelte der kaum dreißigjährige Künstler an die Seine. Jettel war in Paris von Anfang an sehr erfolgreich. Er stellte regelmäßig im Salon des Champs-Elysées aus, später sogar im Salon du Champ du Mars. Er wurde zum Ritter der französischen Ehrenlegion geschlagen und zum Mitglied der Weltausstellungsjury nominiert. Seine Wohnung war ein Treffpunkt österreichischer und deutscher Künstler, Jettel verkehrte aber auch mit vielen prominenten französischen Künstlern. Doch trotz aller Erfolge sehnte er sich in seine Heimatstadt zurück. Im Jahr 1897 kehrte er schießlich nach Wien zurück, und konnte hier nahtlos an seine Erfolge in Frankreich anschließen.

Eugen Jettel hat ein umfangreiches Oeuvre hinterlassen. Seine Bilder verbindet der konsequente Versuch, Wahrheit und Poesie in Einklang zu bringen. Es geht dabei also nicht nur um die sichtbare Realität eines Augenblicks, sondern um die innere Gefühlswelt, die bestehen bleibt. Er war der Erste des Schindler-Kreises, der die neuen, französischen Einflüsse aufnahm. Aber schon in diesen frühen Bildern ist eine sehr eigenständige Sicht unbestreitbar. Die Stille und Klarheit wurde sein Markenzeichen. (MS)