Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

05. Dezember 2017, 18:00 Uhr

0369

Alfons Walde*

(Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel)

„Tiroler Bergdorf (Auracher Kirchl)“
1956
Öl auf Karton
39 x 29 cm
Signiert links unten: A. Walde
Originaler Atelieraufkleber mit eigenhändiger Bezeichnung rückseitig: "Tiroler Bergdorf" / A. Walde / 1956
Originalrahmen

Provenienz

Wiener Kunst Auktionen (im Kinsky), 6. März 2001, Nr. 91;
österreichischer Privatbesitz

Das Bild ist im Werk-Archiv von Alfons Walde mit der Nummer D-LA-509 registriert.

Schätzpreis: € 150.000 - 300.000
Ergebnis: € 288.300 (inkl. Gebühren)

Die Kirche von Aurach im Tiroler Unterland hat Alfons Walde mehrfach, in unterschiedlichen Formaten gemalt. Walde wählte für dieses Motiv meist den allgemeinen Titel "Tiroler Bergdorf". Die Ansicht von oben auf die kleine Dorfkirche mit dem Zwiebeldach und die schneebedeckte Umgebung mit den Frauen beim Kirchgang an einem sonnigen Wintertag wurde zum Inbegriff eines dörflichen Idylls in Tirol.

Unvergleichbar verstand es Walde, die alpine Landschaft und den Tiroler Lebensraum als Bildtypus mit einer einfachen, einprägsamen malerischen Sprache zu vermitteln. Bekanntlich hat er einmal gefundene Motive mit geringfügigen Variationen oft wiederholt und im eigenen Verlag Farbpostkarten und Kunstdrucke publiziert. "Das Auracher Kirchl" war die erste Postkarte, die Walde in hoher Zahl vertrieb. Seine Popularität als Künstler wurde dadurch gesteigert. Zugleich fungierten seine Bilder, die untrennbar mit seiner Heimatregion verbunden waren, als wichtiger Werbeträger für die Tourismusstadt Kitzbühel. In einer Zeit, in der viele Künstler die Tragik des menschlichen Daseins thematisierten, hat Walde in seinen Bildern eine unbeschwerte Gegenwelt mit friedlichen Lebensräumen, stillen Naturschönheiten und der Vorstellung des Einklangs von Mensch und Natur entworfen. Er hat sich damit - wie kaum ein anderer österreichischer Künstler - in die Wahrnehmung einer breiten Öffentlichkeit eingeschrieben. (CMG)