Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

18. Oktober 2017, 15:00 Uhr

0483

Martin van Meytens Nachfolger

(Stockholm 1695 - 1770 Wien)

„Porträt Maria Theresias“
19. Jahrhundert
Öl auf Leinwand
119 × 95 cm (oval)

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Das vorliegende Gemälde wiederholt eines der bedeutendsten Bildnisse des Malers Martin van Meytens d. J. und zeigt Maria Theresia als "König" Ungarns (Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien, Inv.-Nr. 103).
Den Blick auf den Betrachter gerichtet, sitzt Maria Theresia in einem kostbar bestickten Kleid auf ihrem Thron. In der rechten Hand hält sie ihr Zepter, mit dem sie sich auf dem kleinen Tisch abzustützen scheint, der ihre Kronen - im Vordergrund die ungarische Stephanskrone - präsentiert. Den feinen Details, wie Schmuck und Spitze, hat auch der hier tätig gewordene Maler große Aufmerksamkeit gewidmet – so nimmt auch van Meytens‘ Komposition hinsichtlich der außergewöhnlich sorgfältige Behandlung bis ins kleinste Detail im Oeuvre des berühmten Porträtkünstlers eine besondere Stellung ein (vgl. Agnes Husslein-Arco / Georg Lechner (Hg.), Martin van Meytens der Jüngere. Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, S. 52f mit Abb.)

Im Jahr 1759 von der Akademie der bildenden Künste in Wien zur Ausstattung des neuen Gebäudes in Auftrag gegeben, "stellt [das Porträt] gewissermaßen den Auftakt zu Meytens' Tätigkeit an der Akademie wie auch sein Aufnahmestück dar", da der Maler in diesem Jahr auch seine bis zum Jahr 1770 andauernde Tätigkeit als Rektor der Institution antrat. Das Bildnis der Herrscherin und Förderin der Institution, war von van Meytens ursprünglich als ganzfigurige Komposition ausgeführt worden, wurde später zu einem Kniestück beschnitten. Eine nach 1759 entstandene Wiederholung der Werkstatt van Meytens' zeigt jedoch den ursprünglichen Zustand (Belvedere Wien, Inv.-Nr. Lg 1373; Dauerleihgabe des Bundesministeriums für Bildung und Frauen). Immer wieder aufgegriffen und wiederholt, ist „das Werk […] zu einem Bildtypus geworden, der in verschiedenen Varianten entweder lebensgroß oder als Halbfigur oder in einem Dreiviertelporträt wiederholt wurde.“ (vgl. Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, S. 53)

Die hohe malerische Qualität des gegenständlichen Gemäldes lässt jedenfalls auf die Hand eines hochrangigen Akademie-Porträtisten schließen, der das Bildnis der Herrscherin wohl auf Wunsch eines Auftraggebers aus dem Hochadel wiederholt hat.