Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

26. April 2017, 18:00 Uhr

0774

Theodor von Hörmann

(Imst/Tirol 1840 - 1895 Graz)

„Garten bei Lofer“
um 1884/1885
Öl auf Holz
38 × 48 cm
Rückseitig Etikett: Garten bei Lofer / Meiner Nichte … zur Erinnerung an ihren Onkel Theodor von Hörmann von u. zu Hörbach von seiner Witwe Laura / 1900

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Das Bild wird von Frau Dr. Marianne Hussl-Hörmann unter der Nummer I.208-E in den Nachtrag des Werkverzeichnisses Theodor von Hörmann aufgenommen.

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 19.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Seine Heirat im Februar 1884 mit der vermögenden Laura Bertuch und seine Pensionierung vom Militärdienst im März des Jahres, ermöglichten es Theodor von Hörmann, für die letzten 16 Jahre seines Lebens unabhängig und selbstständig als Künstler tätig zu sein. Im Sommer 1884 ist sein Aufenthalt in Lofer bei Salzburg mit mehreren Bildern belegt, 1885 wird er sich auch an einer Ausstellung im Salzburger Kunstverein beteiligen.

Das vorliegende, aus altem Privatbesitz wieder aufgetauchte Gemälde befand sich wie der Großteil seines Werkes im Nachlass. Das fast quadratische kleine Bild ist wohl als Studie gedacht gewesen, aber gerade wegen der Unmittelbarkeit der vor Ort genommenen Aufnahme, dem flüchtigen Strich und dem spontanen Freilassen des Bilduntergrundes kommt die in vieler Hinsicht visionäre Bildauffassung Hörmanns zum Ausdruck. Anders als in den ausgeführten Gemälden dieser Jahre vor seinem Parisaufenthalt, wagt Hörmann in der Studie mit dem frontalen Zaunverlauf bereits einen abrupten Bildeinstieg, der an eine Art "Schnappschuss-Fotografie" erinnert und Hörmanns Affinität mit dem neuen Medium deutlich macht. Der Betrachter scheint so direkt im Bild zu stehen, als hätte er selbst das Zauntor geöffnet. Die schnelle Pinselfleckenmanier, die ein leichtes Verschwimmen und Aufweichen der Konturen bewirkt und die hellen, fein abgestuften Grüntöne weisen schon verwandte Züge mit zeitgleichen impressionistischen Tendenzen auf, die Hörmann aber erst wenige Jahre später in Paris tatsächlich kennenlernen wird. (MHH)