Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

01. März 2017, 17:00 Uhr

1121

Rudolf Stingel*

(Meran 1956)

„o.T.“
1994
Mischtechnik (pigmentierte Gussmasse aus einer Gummimischung und Polyurethankautschuk)
33,5 × 23,5 cm
Rückseitig signiert und datiert: Stingel May 1994

Provenienz

Galerie Georg Kargl, Wien (1995 oder 1996 erworben); seither Privatsammlung, Wien

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 43.560 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die verhältnismäßig kleine rechteckige Arbeit von Rudolf Stingel (Meran, 1956) stammt aus dem Jahr 1994 und besteht aus einer blau gefärbten Polyurethan Gummimischung mit rauer, unebener Oberfläche. Es ist ein typisches Werk des in New York lebenden Künstlers, der permanent und radikal die Definition der Malerei hinterfragt. Teppiche, bemaltes Aluminium, Styropor oder eben, wie in der vorliegenden Arbeit, Polyurethan und Gummi sind häufig verwendete Materialien des Künstlers mittels derer er immer wieder die Vorstellung von Kunst in Frage stellt.
Rudolf Stingel überschreitet die Definition des Tafelbildes und kehrt die Verhältnisse von Räumen und Malerei um. Unvergesslich seine Personale im Palazzo Grassi in Venedig vor zwei Jahren, als der Künstler Wände und Böden des ganzen Palastes mit der Reproduktion eines abgetretenen Orientteppichs ausgekleidet hat. Stingel spielt mit der Idee von Kunst und Dekoration und erreicht durch seine Liebe zur Malerei und dem Zweifel an derselben die Balance zwischen Konzept und Ergebnis. Neben Humor und Ironie, ist es auch der Minimalismus, der diese Arbeit charakterisiert. (Clarissa Mayer-Heinisch)