Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

08. Juni 2016, 18:00 Uhr

0918

Markus Prachensky*

(Innsbruck 1932 - 2011 Wien)

„California Revisited“
2001
Acryl auf Leinwand; gerahmt
165 × 133 cm
Signiert und datiert rechts unten: Prachensky 01
Rückseitig signiert und datiert: Markus Prachensky 2001
Rückseitig bezeichnet am Keilrahmen: "California Revisited - 2001"

Provenienz

österreichische Privatsammlung

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Gerade die unverwechselbare Landschaft der amerikanischen Westküste, wo Markus Prachensky ab 1967 lebte und wohin er immer wieder zurückkehrte, war eine starke Inspiration, von der Werkserien wie etwa die vorliegende "California Revisited" zeugen.
Markus Prachenskys kraftvolle Pinselstriche bestimmen die österreichische Malerei seit den 50er Jahren – als einer der Vierergruppe um Monsignore Otto Mauer kommt er sehr früh zu einer Kraft und Konsequenz im Ausdruck, die Ihresgleichen sucht. Dabei reduziert Prachensky nicht nur formal sondern auch farblich und malt ab den 50er Jahren ausschließlich in Rot. „Der aktive, bestimmende, nicht nachvollziehende Charakter der Malerei von Markus Prachensky mit ihrer Ausrichtung auf klare, grosszügige textonisch-gestische Formen, steht für Bewusstsein und Veränderung - ein Ziel, das in den fünfziger Jahren zur Maxime einer handlungsbereiten Generation wurde und den Dialog innerhalb von Kunst und Gesellschaft ungemein befruchtete.“ (Peter Baum, in: Markus Prachensky. Ausstellungskatalog, Linz 1997, S. 10.) Während er diese Farbpalette in den kommenden Jahrzehnten immer wieder öffnet und wieder reduziert, bleibt die extreme Reduktion auf wenige Linien und Farben doch sein markantestes Markenzeichen. Dabei ist das Vorbild für die Malerei stets wichtig und zumindest im Titel präsent, besonders landschaftliche Strukturen dienen oft als Inspirationsquelle. Prachensky übersetzt das Gesehene in eine eigene, an Kalligraphie oder Architektur erinnerte Zeichensprache – oder sind es doch eher Flammen, die aus der Nacht zu uns strahlen? Es ist genau diese Grenzposition, die die Qualität der Malerei dieses international prägenden Künstlers ausmacht: Die Linien und Farben sind ideal zueinander komponiert, ein perfekt austariertes Ergebnis langer Studien; gleichzeitig haftet dem Bild etwas zutiefst Spontanes, Momentanes an. Eine einzigartige Mischung, von der hier ein meisterliches und erfrischendes Zeugnis abgelegt wird. (Nina Binder)