Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

07. Juni 2016, 18:00 Uhr

0299

„Stillleben mit Blume und Katze“
um 1920
Öl auf Sperrholz
70,5 × 60 cm
Signiert links unten: E. Iranyi

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 20.480 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die jüdische Künstlerin Ella Iranyi gehört zu den noch schwach erforschten Künstlerinnen der Zeit des Nationalsozialismus. Von vielen Malerinnen dieser Zeit fehlen Informationen. Von Einigen jedoch, so auch von Ella Iranyi, haben sich Spuren des Leben und Werkes erhalten. Diese stammen aus Erinnerungen von Zeitgenossen oder auch von Galerien, die die Werke verkauften.

Im Alter von 16 Jahren beginnt Ella Iranyi ihre Ausbildung an der Kunstschule für Frauen und Mädchen. Sie lernt unter anderem bei Friedrich König (Holzschnitt), Georg Klimt (Ziselierkurs) und Tina Blau (Landschaftskurs). Während dieser Zeit nimmt sie mit ihren Grafiken bei der Kunstschau im Jahr 1908 teil. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitet Iranyi als freischaffende Künstlerin und entwirft Buchschmuck und Buchumschläge für den Wiener Verlag Hugo Heller. Im Jahr 1911 ist sie mit Radierungen auf der Ausstellung des Hagenbundes vertreten. Sie schafft außerdem viele Exlibris in Holzschnitt und Radierung, die von der japanischen Grafik beeinflusst sind und von denen sie einige 1919 im Künstlerhaus zeigt. Es folgen Ausstellungen im Hagenbund 1930 und in der Secession 1933. Als Malerin arbeitet sie an Porträts, Landschaften und Genreszenen sowohl in Öl als auch in Aquarell.
Im Jahr 1942 wird Iranyi in das Transit-Ghetto Izbica deportiert, wo sich ihre Spur verliert. Nach ihrer Deportation übernimmt ihre Freundin und Künstlerin Käthe Braun-Prager den Nachlass. (AKE)