0074
Richard Teschner
(Karlsbad 1879 - 1948 Wien)
„Salome“
Wien, um 1900
weißer Marmor, z. T. vergoldet; rückseitig leicht beschädigt, Malerei stellenweise berieben
H. 64 cm
Provenienz
1979/80 Fischer Fine Art Limited, London;
Wiener Privatsammlung
Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Meistbot: € 34.000
Auktion ist beendet.
Mit der Darstellung der Salome - der alttestamentarischen "Femme fatale" - beschäftigte sich Richard Teschner nachweislich zweimal - einmal in Gestalt dieser Marmorbüste und einmal in einem etwas später entstandenen Gemälde (Sammlungen der Universität für angewandte Kunst, Wien). Beide Male stellt er sie mit blondem, stark gekraustem Haar dar, das im Nacken zu einem Haarknoten hochgesteckt ist. Ihre üppige Brust ist unbedeckt. Während sie im Gemälde als laszive, aufgeweckte Tänzerin wiedergegeben ist, wirkt ihre steinerne Version dagegen unnahbar kühl und elegant. Ihr Blick, die zusammengezogenen Augenbrauen, die linear gestalteten Locken, aber auch ihr etwas inhomogen wirkender Körper mit den dünnen Armen zeigen deutlich Teschners Anlehnung an den sezessionistischen Stil rund um Gustav Klimt. (RH)