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Cecil Van Haanen
(Wien 1844 - 1914 Wien)
„"Les Aretines"“
um 1894
Öl auf Leinwand
103,5 × 90,5 cm
Signaturstempel rechts unten: Cecil van Haanen
Rückseitig auf Etikett bezeichnet: Cecil van Haanen Nachlass NR. 172, 24. Sept. 1914
Provenienz
Privatbesitz, Wien;
Dorotheum Wien, 1179. Kunstversteigerung, 21. April 1964;
Privatbesitz, Genf;
Christie’s London, 8. Juli 2011, Nr. 303;
Privatbesitz, Österreich
Schätzpreis: ▲€ 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.
Im Ausstellungskatalog der Albertina aus dem Jahr 1955 ist von Otto Benesch unter der Nummer 106 ein Ölgemälde verzeichnet, welches den Titel „Les Aretines“ trägt. Er beschreibt es folgendermaßen: "Zwei Mädchen, mit einem kleinen Affen spielend, Öl, Holz, 700 : 565. Leihgabe des Herrn Karl Loescher." „1894 begann sich van Haanen mit der Bildkomposition „Les Aretines“ auseinanderzusetzen, von der mehrere mehr oder weniger vollendete Fassungen erhalten sind (im Nachlass sind noch zwei weitere Werke mit diesem Titel gelistet). Die Bezeichnung „Les Aretines“ bezieht sich auf den Dichter Pietro Aretino, den Freund Tizians, der Theaterstücke, erotische Sonette und literarische Briefe verfasste“ (vgl. Otto Benesch, Cecil van Haanen, Albertina Wien, 1955, S. 27).
Bei vorliegender großformatigen Fassung der „Les Aretines“ handelt es sich um ein beeindruckendes Hauptwerk des Künstlers voller Exotik und Sinnesfreude. Bildbeherrschend ist der helle Frauenakt. Die rothaarige Schönheit kniet verführerisch am Boden und wird von einem dunkelhaarigen Mädchen, möglicherweise einer Dienerin, die mit dem Äffchen spielt, unterhalten. Das gekonnt komponierte Stück besticht durch einen dynamischen Pinselstrich und eine reizvolle Farbgebung. Es dominieren verschiedene Braun-, Ocker- und Rottöne, die im Kontrast zum hellen Inkarnat der Frauen, der weißen Bluse bzw. dem weiß-blau schimmernden Umhang stehen. Hier wurde ein Bild geschaffen, welches den Betrachter in seinen Bann zieht und malerisch wie auch inhaltlich geheimnisvolle Sinnlichkeit ausstrahlt. (MS)