0218
Josef Hoffmann
(Pirnitz 1870 - 1956 Wien)
„"Rauchgarnitur-Kassette"“
Wiener Werkstätte, 1906
Silber, getrieben, Makassarholz; mit einem Klappdeckel zu öffnende Kassette mit einem großen Fach für Rauchwaren, an den Schmalseiten Laden für Zündhölzer bzw. Asche; Perlränder; am Boden gemarkt: Wiener Dianakopfpunze, Entwerfermonogramm "JH", "WW" im Oval, Rosenmarke, Monogramm des ausführenden Silberschmieds "AW" (Adolf Wertnik)
8 × 16,1 × 9,1 cm
Provenienz
Privatsammlung, Österreich
Literatur
Wiener-Werkstätte-Archiv, MAK Wien, Modellnr. S 0688 ("Rauchgarnitur" Kassette), Entwurfszeichnung KI 12048-5
Schätzpreis: € 70.000 - 140.000
Ergebnis: € 115.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.
Unsere Rauchkassette ist ein (weiteres) gutes Beispiel für Josef Hoffmanns Entwurfstechnik: Vom Jahr 1905 an arbeitete der Künstler an seinem Lebenshauptwerk, den Entwurfs- und Ausführungsplänen für das Palais Stoclet. Gleich an mehreren Stellen stoßen wir - sowohl bei der Betrachtung von Entwurfszeichnungen als auch bei Besichtigung des wunderbar erhaltenen Bauwerks - auf hohe glatte Wände, die in mehrere kurze Nischen auslaufen. Die Kanten und Gesimse des Gebäudes ließ Hoffmann durch aufwendige, strukturierte Metallprofile umschließen. Bei unserer Dose übernehmen Perlstäbe die Funktion der begrenzenden Metallprofile. Und die Abfolge "glatte Wand, darüber mehrere runde Nischen" hat Hoffmann einfach umgedreht. So gelangt er zu einem wuchtigen, blockhaften Korpus, der ein wenig zu schweben scheint.