Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

25. November 2014, 15:00 Uhr

0079

Ernst Nepo*

(Dauba 1895 - 1971 Innsbruck)

„Schöpfung II“
um 1920/22
Öl auf Karton
38 × 50 cm
Rückseitig Monogrammstempel

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Literatur

Silvia Höller, Ernst Nepo. Zwischen Expression und Sachlichkeit, Bozen 2001, vergleiche Tafel 13 (Variante des Bildthemas "Schöpfung")

Schätzpreis: € 12.000 - 24.000
Ergebnis: € 15.840 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Der aus Böhmen stammende Maler Ernst Nepo ließ sich 1918 nach seinem Kriegseinsatz in den Dolomiten in Innsbruck nieder. Er hatte in Wien an der Kunstgewerbeschule studiert und setzte unmittelbar nach dem Krieg seine malerischen Ideen weiter und erfolgreich um. Ein besonderes Verständnis für Farben und für die tektonische Struktur von Landschaft kennzeichnet früh seine Arbeit, wobei er die expressionistischen wie symbolistischen Elemente der zeitgenössischen Malerei in sehr eigenständiger Weise zu verarbeiten weiß.

In den frühen 1920er Jahren heben sich als eigene Gruppe Motive mit romantisch-symbolistischem Inhalt deutlich hervor, deren Titel der Künstler selbst auswählte. Als „Schöpfung“ oder „Adam und Eva“ bezeichnete Nepo das Thema des vorliegenden Bildes, das in zwei Fassungen bekannt ist. Vor der Weite eines erhabenen Bergpanoramas berühren ein Mann und eine Frau mit ausgestreckten Armen ihre Hände und im Kreuzungspunkt erhebt sich der Feuerball einer rotglühenden Sonne. Eine kraftvolle Spannung liegt in dieser Gestik des schöpferischen Funkens, während die Haltung des fordernden Mannes und der abwehrenden, zögernden Frau eine sanfte Rhythmik tänzerischer Bewegung offenbart. Eine Bewegung, die sich in den feinen auch farblich abgestuften Modulationen der Bergkuppen fortsetzt und in der Kulisse der schneebedeckten Gipfellinie aufgeht. (MHH)