Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

27. November 2014, 15:00 Uhr

0867

Rembrandt Harmensz Van Rijn

(Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)

„Die Pfannkuchenbäckerin“
1635
Radierung; ungerahmt, im Passepartout
10,8 × 7,9 cm (Darstellung); 11,9 × 9,1 cm (Blattmaß)
Signiert unten mittig: Rembrandt fc i635
Wasserzeichen: Bekröntes Wappen mit Osterlamm [oberer Teil] (Variante A.b., Hinterding Bd. II, pag. 163, Bd. III, pag. 323)

Provenienz

deutsche Privatsammlung

Literatur

Bartsch 124; Rovinski 124/III (von IV); Seidlitz 124/III (von VIII); White-Boon 124/II (von III); Hind 141/II (von IV); Biörklund-Barnard 35-I/II (von V); Hinterding-Rutgers 144/II (von VII)

Das Meisterwerk der Genrekunst (Ausst. Kat. Wien 1970/71) in einem ganz ausgezeichneten Abzug des II. Etats – vor der Überarbeitung der Fehlätzung auf dem Korb am rechten Bildrand und den späteren Nummern. Vom I. Zustand existieren lediglich zwei Abzüge in den öffentlichen Sammlungen von Amsterdam und London.
Mit bis zu 7 mm Papierrändchen um die leicht tonig abgesetzte Plattenkante. In perfekter, frischer Erhaltung.

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 28.160 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Rembrandt greift mit seiner Pfannkuchenbäckerin ein in der Kunst des 16. Jahrhunderts verwurzeltes Genremotiv auf, das sich auch im 17. Jahrhundert großer Popularität erfreute. Er hat sich bei seiner Version wahrscheinlich von einer Arbeit Adriaan Brouwers inspirieren lassen. Seinem Inventarverzeichnis von 1656 zufolge besaß er zumindest ein solches Gemälde: „Een Stuckie van Ad. Brouwer, sijnde een koekebakker“. Anders als Brouwer oder auch Jan van de Velde II. (Hollstein 148), scheint Rembrandt das Geschehen offenbar ins Freie verlegt zu haben, wo sich zahlreiche hungrige Mäuler eingefunden haben. Liebevoll beobachtete Kinderszenen bilden gleichsam einen Reigen um die in ihrer Mitte als ruhender Pol ihrer Arbeit nachgehenden Pfannkuchenbäckerin. (Das Rembrandthaus, Rembrandt-Katalog der Radierungen. Amsterdam 2008, S. 88, B 124)