0642
Anton Simm
(Kukau/Böhmen 1799 - 1873 Gablonz)
„Becher "Letztes Abendmahl"“
Gablonz/Böhmen, datiert 1830
farbloses Glas, geschliffen, graviert; zylindrische, unten abgerundete Becherform mit 6 Füßen, frontseitig ein hochgeschliffenes Medaillon mit der gravierten Darstellung des Letzten Abendmahls; rückseitig ein Medaillon in Linsenschliff mit Inschrift, Monogramm und Datierung "J. C. Brandenburg Karlsbad. / 1830."; seitlich und am Boden Steinelschliffdekor
H. 13,3 cm
Literatur
vgl. Gustav E. Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, Leipzig 1923, S. 80-88; Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus 5 Jahrhunderten, Wien 1990, Nr. 118, S. 156-157
Schätzpreis: € 2.500 - 5.000
Auktion ist beendet.
Anton Simm zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Hohlglasschnittes im Gebiet des Isergebirges. Sein Werk ist - im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen - gut erfasst, da sich viele seiner Vorlagenbücher und -zeichnungen sowie andere Archivalien erhalten haben. So ist zum Beispiel auch bekannt, dass er zwar zahlreiche Gläser mit Ansichten der damals beliebtesten Kur- und Badeorte gravierte, jedoch selbst nie auf Reisen war. Typische Merkmale seiner Handschrift - die sich auch auf unserem Glas finden - sind die parallel angeordneten Gewandfalten, die Darstellung der Hände mit langen, schlanken Fingern und die Strukturierung von Flächen mit senkrechten, dünnen Linien.