Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

13. Mai 2014, 17:00 Uhr

0034

Anton Schiffer

(Graz 1811 - 1876 Wien)

„Blick auf Bad Ischl“
um 1840
Öl auf Karton
46 × 58 cm
Signiert links unten: Ant Schiffer

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Literatur

Friedrich von Bötticher. Malerwerke des 19. Jahrhunderts, 2. Band (zweite Hälfte), Hofheim/Taunus 1979, S. 555, Nr. 6

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
erzielter Preis: € 15.360 (inkl. Gebühren und österreichischer MwSt.)
Auktion ist beendet.

Anton Schiffer wurde 1811 in Graz geboren. Die Berufung zum Künstler hatte in der Familie bereits feste Tradition. Vater Franz Josef Schiffer war in Klagenfurt und Bruck an der Mur als Theatermaler tätig. Matthias Schiffer, der Großvater, gilt als der „letzte steirische Barockmaler“. Franz Josef Schiffer war es wahrscheinlich auch, der seinem Sohn Anton den ersten Unterricht erteilte, bevor dieser 1833 zu Leopold Kupelwieser an die Wiener Akademie der bildenden Künste ging. Regelmäßige Teilnahmen unter anderem an den Ausstellungen der Akademie nach 1835 sprechen für eine intensive künstlerische Tätigkeit, die wiederum von positiven Reaktionen des Publikums angefeuert wurde. Anton Schiffer entwickelte sich zu einem der bedeutendsten österreichischen Landschaftsmaler. Die bevorzugten Bildmotive seiner Gemälde sind in Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark und dem Salzkammergut auszumachen. Belegt sind aber auch Reisen an den Gardasee und 1842 in die Schweizer Alpen zum Zwecke des Naturstudiums. Vom weiteren persönlichen Lebenslauf Schiffers ist wenig bekannt, man hat nur Kenntnis von einem Aufenthalt in Tirol um 1843. Am 13. Juni 1876 starb der Künstler in Wien.

Mit Bad Ischl zeigt Schiffer einen der bekanntesten Kurorte der Donaumonarchie. Ab den frühen 1820er Jahren verbrachten hier Vertreter des Hochadels, Bürgertums und zahlreiche Künstler ihre Sommerfrische. 1827 kurte das erzherzogliche Ehepaar Franz Karl und Sophie, die Eltern des späteren Kaisers Franz Josef, hier zum ersten Mal. Seine Blütezeit erlebte Bad Ischl von 1849 bis 1914 unter Franz Joseph I. als kaiserliche Sommerresidenz.

Vorliegendes Gemälde zeigt eine frühe Ansicht des Ortes, beschaulich liegt er eingebettet in die Bergwelt des Salzkammerguts, im Hintergrund am linken äußersten Rand ist der schneebedeckte Gipfel des Dachsteins erkennbar. Schiffer hat topographisch genau und mit viel Liebe zum Detail Ortschaft und alpine Umgebung geschildert. Er zeigt uns somit ein Werk, welches durch die beeindruckende Schönheit der Natur besticht, und gleichzeitig die Zähmung dieser durch Menschenhand veranschaulicht. (MS)