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Wolfgang Hollegha*
(Klagenfurt 1929 - 2023)
„o.T.“
1980
Öl auf Leinwand
220 × 260 cm
Signiert links unten: Hollegha
Provenienz
1997 im Auktionshaus im Kinsky erworben (16. Auktion, lot 377); seither Privatsammlung, Wien
Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Meistbot: € 45.000
Auktion ist beendet.
Bunte Farbfelder, genau so, wie man sie von Wolfgang Hollegha, einem der bedeutendsten abstrakten Maler Österreichs kennt, prägen das 1980 entstandene Werk des Künstlers. Aus Kärnten stammend, findet Hollegha bereits nach Beendigung des Studiums an der Akademie bei Josef Dobrowsky als junger Mann seine malerische Handschrift. Sind es ursprünglich abstrakte Bilder nach Maschinen- und Pflanzenmotiven, entwickeln sich daraus im Laufe der folgenden Jahre komplizierte Abstraktionen mit Kreisen und Kurven. 1955 gründet Hollegha gemeinsam mit Josef Mikl, Markus Prachensky und Arnulf Rainer die Gruppe um die Galerie St. Stephan, deren Mentor Monsignore Otto Mauer war.
Anfang der 60er Jahre wurde Wolfgang Hollegha vom New Yorker Kunstkritiker Clemens Greenberg entdeckt und mehrmals für Ausstellungen dorthin eingeladen. Trotz der Verlockungen in New York, dem damaligen Zentrum der modernen Malerei, zu bleiben, entschied Hollegha sich für die Rückkehr in die Heimat, kaufte sich ein 400 Jahre altes Bauernhaus in Rechberg in der Steiermark und erweiterte dieses um einen 15 m hohen Atelierturm. Die Inspiration für seine Malerei findet er genau dort. Stundenlange Betrachtungen eines realen Gegenstandes aus dem Alltag oder der Natur führen zu Handzeichnungen und letztlich zu abstrakten Gemälden, deren extrem dünner Farbauftrag die für seine Werke typisch, scheinbar sanfte Bewegung der Flecken erzeugt.
Holleghas Werke finden sich in Museen und Sammlungen in aller Welt. Heuer begeht der Künstler seinen 85. Geburtstag und kann zufrieden auf etliche internationale und nationale Preise und Auszeichnungen und die Professur an der Akademie der bildenden Künste bis 1997 zurückblicken. (Clarissa Mayer-Heinisch)