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Jürgen Messensee*
(Wien 1936 geb.)

Liegende Odaliske
Öl auf Leinwand
130 x 160 cm
1986
Signiert, bezeichnet und datiert rückseitig: Messensee / Odaliske / 85 / Sep. 86
Provenienz: Österreichischer Privatbesitz

Jürgen Messensees Oeuvre bereichert die österreichische Kunst seit den späten sechziger Jahren durch eine eigenwillige, unverwechselbare Facette, die sich mit einer beachtlichen Kontinuität artikuliert und gleichzeitig immer neu variiert und erweitert wird.

Messensee malt in Bilderserien, mit einem spezifischen Motiv- und Formenrepertoire, das er immer wieder aufgreift, vielfältig ergänzt und neu formuliert. Leitmotivischen Charakter nimmt die Darstellung der Frau an, der weibliche Akt wird zum Sinnbild des Schönen schlechthin. Hier wird die Sinnlichkeit des weiblichen Körpers durch einen pulsierenden Malduktus und eine subtil changierende Farbpalette präsentiert.

Zwischen den Polen von Figuration und Abstraktion angesiedelt, leben Messensees Bilder von einer ambivalenten Spannung zwischen naturalistischem Abbild und freier malerischer Geste. Zunehmend fungiert die Wiedergabe des menschlichen Körpers als Vorwand für einen dynamischen, explosiven Malakt, der jedoch nie zu einer rein abstrakten Bildsprache führt. Unumstößlich ist das Bemühen um eine Balance zwischen abstraktem gestischen Strich und figürlichen Elementen.
Messensees Arbeiten wirken zwar auf den ersten Blick spontan, sie basieren aber auf einem langsamen, genau kalkulierten Malprozess. Der scheinbar so ungezwungene Pinselgestus ist wohl durchdacht, jeder Strich, jeder farbige Fleck ist einer konzentrierten, künstlerischen Reflexion entsprungen. (CMG)