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Josef Hoffmann

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Josef Hoffmann

Josef Hoffmann war einer der bedeutendsten Architekten und Designer des Wiener Jugendstils und Gründer der Wiener Werkstätten. 1870 in Mähren geboren, studierte Hoffmann zunächst ab 1887 an der Staatsgewerbeschule in Brünn (heutiges Tschechien) Architektur. Ab 1892 setzte er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Otto Wagner und Karl von Hasenauer fort. Im Jahre 1997 gründete Hoffmann zusammen mit seinem Lehrer Wagner, dem Architekten Joseph Maria Olbrich, Kolo Moser und Gustav Klimt die Wiener Secession, die er maßgeblich prägte. Den jungen Künstlern bot diese Vereinigung mit ihren regelmäßigen Ausstellungen die Möglichkeit, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

Mit der Anstellung an der Wiener Kunstgewerbeschule ab 1899, verändert sich auch die künstlerische Gestaltungsweise des Architekten Hoffmanns. Er löste sich zunehmend von dem schwungvollen, dekorativen Stil der Secession und kehrte zu klassizistisch anmutenden, reduzierten Formen zurück. Er blieb bis 1936 als Professor tätig und führte parallel ein sehr erfolgreiches Architekturbüro. Durch eine Englandreise um 1900 kam Josef Hoffman mit den dortigen, revolutionären Künstlerbewegungen in Kontakt, die seine folgenden Projekte stark beeinflussen sollten. Hoffmann machte Bekanntschaft mit Charles Robert Ashbee, Charles Rennie Mackintosh und setzte sich mit den Reformgedanken der Scottish School of Glasgow auseinander. Die Idee war es, Künstler und Kunsthandwerker auf gleicher künstlerischer Ebene zu positionieren und ihnen beiden in einem Zusammenschluss gleiches Ansehen zuteilwerden zu lassen. Dieses Konzept schien bei Josef Hoffmann einen so großen Eindruck hinterlassen zu haben, dass er sich mit dem Bankier Fritz Wärndorfer und Kolo Moser 1903 zur Gründung der Wiener Werkstätte (WW) entschied. Die Wiener Werkstätte führte auf den Objekten sowohl das Monogramme des Entwerfers, als auch das des ausführenden Kunsthandwerkers.

War Josef Hoffmann zu Beginn seines künstlerischen Schaffens noch eher von der Wagnerschule geprägt, bei der u.a. der Fokus auf der Sichtbarmachung der Werkstruktur lag, öffnete er sich zunehmend, vielleicht durch die Übernahme der künstlerischen Leitung der Wiener Werkstätte, einer innovativen Formensprache. Die Wiener Werkstätte bevorzugte für ihre Entwürfe neue Formen und lehnte die bloße Nachahmung von Stilen ab. Dieser neue Kunstbegriff wurde auch auf die Alltags- und Gebrauchsgegenstände übertragen und ließ Wien zum Zentrum einer neuen Kunstdiskussion avancieren, welches Einfluss auf künstlerische Geschehen in ganz Europa nahm. Das Unternehmen war so erfolgreich, dass es weitere Verkaufsstellen in New York, Berlin und Zürich eröffnete.
Zu den bedeutendsten Bauten Josef Hoffmanns zählt, neben dem Bau und der Innenausstattung des Sanatoriums in Purkersdorf (1904) und dem 1907 entstandenen Cabaret Fledermaus in Wien, das von 1905-1911 errichtete Palais Stoclet in Brüssel, für das auch Leopold Forstner ein Fries nach einem Entwurf Gustav Klimts gestaltete und welches seit 2009 zum UNESCO Welterbe gehört.

Josef Hoffmann war ein viel engagierter Architekt und künstlerischer Gestalter. 1907 war er Mitbegründer des Deutschen Werkbunds und später Vorsitzender des Österreichischen Werkbunds, für dessen Wiener Siedlung er einige Reihenhäuser konzipierte. Neben seiner Tätigkeit als österreichischer Generalkommissar der Biennale von Venedig, war er nach dem Zweiten Mitglied im Kultursenat. Seine innovative, künstlerische Leidenschaft galt sowohl den „kleineren“ kunsthandwerklichen Entwürfen, als auch den „größeren“ städtebaulichen Projekten.Pirnitz 1870 - 1956 Wien