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Erich Heckel

(Döbeln 1883 - 1970 Radolfzell) » To the biography

Erich Heckel

Erich Heckel wurde am 31. Juli 1883 in Döbeln in Sachsen geboren. Seine erste künstlerische Ausbildung erfuhr Heckel im Kunstverein Chemnitz. Er lernte Karl Schmidt aus Rottluff kennen und es entstanden Heckels erste Linol- und Holzschnitte. Nach dem 1904 absolvierten Abitur am Humanistischen Realgymnasium in Chemnitz, begann Erich Heckel das Architekturstudium gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl. Neben dem Studium besuchte er Freihand- und Ornamentzeichenkurse, ebenso Abendkurse im Aktzeichnen, die von der Kunstgewerbeschule angeboten wurden. Es entstanden in dieser Zeit erste Skulpturen aus Ton und Holz.

Am 7. Juni 1905 gründeten Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl in Dresden die Künstlervereinigung Brücke. Heckel brach 1906 sein Studium ab und machte Bekanntschaft mit Max Pechstein. In diesem Jahr hatte er auch erstmals Kontakt zu Werken Edvard Munchs, die im sächsischen Kunstverein ausgestellt wurden.

Einen besonderen Stellenwert im Oeuvre Heckel aber auch in der Entwicklung Heckels nahm das Dangastermoor bei Oldenburg ein. Dorthin reiste er 1907 gemeinsam mit Schmidt-Rottluff. Außerdem besuchten sie den Rechtsanwalt Gustav Schiefler, der ihnen Edvard Munch vorstellte.
Auch ein Jahr später reiste Heckel nach Dangast und blieb dort ein halbes Jahr. Dort macht er Bekanntschaft mit Rosa Schapire. Sie schloss sich der Künstlervereinigung als passives Mitglied an.

Das Jahr 1909 war sehr bewegt. Neben der Veröffentlichung des futuristischen Manifests durch den Italiener Filippo Marinetti in Paris, reiste Heckel nach Italien. Dort entstanden unzählige Zeichnungen, die das Motiv des Menschen in der Natur fokussierten. Im Sommer desselben Jahres eröffnete die gemeinsame Brücke-Ausstellung in der Dresdner Galerie Emil Richter. Im August reisten Heckel und Kirchner gemeinsam an die Moritzburger Teiche. Sie nahmen auch Fränzi Fehrmann mit, die eines der liebsten Motive Heckels wurde. Für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem minderjährigen Mädchen geriet Heckel oft in scharfe Kritik. Es folgte ein weiterer Aufenthalt in Dangast und kurz vor Weihnachten traf Erich Heckel wieder in Dresden ein.

Auch im folgenden Jahre reisten die Brücke Künstler nach Dangast und an die Moritzburger Teiche. Gegen Ende des Jahres lernte Heckel die Tänzerin Milda Frieda Georgi, genannt Sidi Riha kennen. Er heiratet sie 1915.
1911 zog Erich Heckel von Dresden nach Berlin. Dort übernimmt er das Alte Atelier Otto Muellers in der Mommsenstraße 60, dieses wird auch neue Geschäftsstelle der Brücke.

Am 27. Mai 1913 löst sich die Künstlergemeinschaft Brücke jedoch auf, veranlasst durch die von Kirchner erstellte Chronik, die allen Mitgliedern missfiel.

Erich Heckel wird in den Jahren 1914-1918 des Ersten Weltkrieges als Sanitäter in Ostende und in Gent eingesetzt.
Durch Initiative von Rosa Schapire und Wilhelm Niemeyer entstand eine neue Künstlergemeinschaft die KG Ufer. Diese förderte die Fortsetzung der Dangaster Brücke Tradition.
Im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam es zum Ausstellungsverbot. Außerdem wurden Bilder zum Teil beschlagnahmt und vernichtet. Die Aktion „Säuberung der Kunsttempel“ entwendet 746 Bilder aus öffentlichen Sammlungen zur Vorbereitung der Ausstellung „Entartete Kunst“.

1944 wird Heckels Atelier zerstört, sämtliche Papierabreiten und Druckstöcke werden vernichtet. In den Jahren 1949-1955 nimmt er eine Professur für Malerei an der Karlsruher Akademie der bildenden Künste auf.

Am 27. Januar 1970 starb Erich Heckel in Radolfzell am Bodensee.Döbeln 1883-1970 Radolfzell