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Karl Hagenauer

(Vienna 1898 - 1956 Vienna) » To the biography

Karl Hagenauer

Nach einer Ziseleur- und Gürtlerlehre bei der Wiener Gold und Silberschmiedfirma Würbel & Czokally, gründete Carl Hagenauer 1898, im Geburtsjahr seines ersten Sohns Karl, eine eigene Werkstätte (1898-1987).

Die erste Produktionsphase der Hagenauer Werkstätte orientierte sich am Stil des Historismus. Es wurden eigene, aber auch fremde Entwürfe verwirklicht, die zum Teil nach Vorbildern der Antike und Alter Meister nachempfunden waren. Ab 1910 entwickelten sich der Stil jedoch zunehmenden in die Richtung der Wiener Sezession. Das Unternehmen war international erfolgreich und auf vielen Ausstellungen in Frankreich, England und Deutschland vertreten. Künstler wie Josef Hoffmann oder Otto Prutscher schufen Entwürfen für die Hagenauer Werkstätte.
Karl Hagenauer studierte an der Kunstgewerbeschule in Wien Architektur bei Josef Hoffmann und Oskar Strnad und fertigte noch währenddessen Entwürfe, sowohl für das väterliche Unternehmen als auch für seinen Lehrer Josef Hoffmann und die Wiener Werkstätte.

Nach dem Tod des Vaters 1928 übernahmen die Geschwister Karl, Franz und Grete die Leitung der Werkstätte. Vor allem Karl Hagenauer sollte mit seinen kunstfertigen Entwürfen die Werkstätte zu großem internationalen Ansehen bringen. Sein Lehrmeister Josef Hoffmann, der ihn stets für sein handwerkliches Geschick lobte, sollte ihn in seiner Formensprache sehr beeinflussen. Zu den Besonderheiten der Werke Karl Hagenauers zählt u.a. die Materialvielfalt. Seine Arbeiten, meist dekorative Gebrauchsgegenstände wie Schalen, Vasen, Luster und Spiegel, führte er in Silber, Kupfer, Messing, Email, Elfenbein, Stein und Holz aus. Ähnlich wie bei seinem Bruder Franz entwickelten sich die Formen und Entwürfe zunehmend in eine klare, sachliche Richtung. Es wurde auf ausladende Verzierungen verzichtet, jedoch bleibt die edle Eleganz und verspielte Dynamik in den Motiven erhalten. Neben dem Verdienst der Erweiterung der väterlichen Werkstätte um eine Tischlerei und weitere Verkaufsstätten in Wien und Salzburg, wurden Karl Hagenauers Arbeiten für die Mailänder Triennale zweifach mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Karl bekleidete die Position des Vorstandsmitgliedes der Österreichischen Werkstätten und des Österreichischen Werkbundes in Wien.Wien 1898 - 1956 Wien