Auction House

Carl Otto Czeschka

(Vienna 1878 - 1960 Hamburg) » To the biography

Carl Otto Czeschka

Carl Otto Czeschka wurde am 22. Oktober 1878 geboren und wuchs im Wiener Gemeindebezirk Fünfhaus auf. Seine Kindheit schien nicht einfach, er stammte aus ärmlichen Verhältnissen und verlor sehr jung seine Mutter. Schon früh entdeckte Czeschka die Leidenschaft zur Kunst, so soll er bereits im Alter von drei Jahren begeistert Pferde gezeichnet haben.

Nachdem er durch häufiges Schwänzen sein Stipendiat des Esterhazy Gymnasiums verlor, begann er eine Tischlerlehre bei seinem Vater, der er ein halbes Jahr lang nachging. Durch die Unterstützung des etwa zehn Jahre älteren Koloman Moser wurde ihm eine Zeichenlehrstelle auf dem Schloss Wartholz vermittelt. Seine akademische Ausbildung begann er im Jahre 1894 an der Akademie der bildenden Künste unter Christian Griepenkerl. Im selben Jahr bildete sich der „Siebener Club“ ein stammtischartiger Zusammenschluss junger Künstler und Architekten, den u.a. Josef Hoffman gegründet hatte und an dem neben Czeschka auch Joseph Maria Olbrich, Gustav Klimt und Koloman Moser teilnahmen. Mit 21 Jahren verließ er die Akademie um als freischaffender Künstler zu arbeiten. Er begann Entwürfe für die Wiener Werkstätte anzufertigen und es folgte eine enge Zusammenarbeit mit Koloman Moser und Josef Hoffmann.

Wenig später wurde er ordentliches Mitglied der Wiener Secession und übernahm die Leitung der Fachschule für Malen und Zeichnen, wo er gegen Widerspruch der anderen Lehrer Oskar Kokoschka in seine Klasse aufnahm und ihm somit eine große Chance bot. Oskar Kokoschka war stets voller Bewunderung für seinen Lehrer.

Im Jahre 1907 wurde C.O. Czeschka mit einer Professur nach Hamburg gerufen, war jedoch weiterhin für die Wiener Werkstätte tätig, für die er die Ausstattung der Eröffnung des Kabaretts Fledermaus übernahm. 1914 trat er dem Deutschen Werkbund bei und gestaltete das sieben Meter hohe, 5-teilige Fenster der Aula der neuen Kunstgewerbeschule in Hamburg.

Czeschkas Œuvre weist eine erstaunliche Vielfalt auf, zu seinen Schaffensbereichen zählten neben Zeichnungen und Grafiken auch Holzschnitte, Schmuck und Glasarbeiten. Er gestaltete u.a. auch Möbel und Stoffe die z.B. bei einer Theateraufführung Max Reinhardts verwendet wurden. Bis heute ziert die von ihm gestaltete Kopfzeile die Wochenzeitung Die Zeit. Zu Czeschkas Schülern zählen u.a. Grafiker wie Werner Rebhuhn und die Malerin Hilde Hamann.
Carl Otto Czeschka starb am 30. Juli 1960 in Hamburg und wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beerdigt.Wien 1878-1960 Hamburg