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Werner Berg

(Elberfeld 1904 - 1981 Rutarhof) » To the biography

Werner Berg

Werner Berg zählt heute zu einem der bekanntesten österreichischen Künstler des letzten Jahrhunderts. 1904 in Wuppertal geboren, ergriff ihn schon früh die Leidenschaft zur Kunst, jedoch musste er nach der Schule, aufgrund der nach dem 1. Weltkrieg finanziell eher schlecht gestellten Situation der Familie, eine Handelslehre und ein Studium der Staatswissenschaften absolvieren, welches er 1927 in Wien mit Promotion mit Auszeichnung abschloss. Direkt im Anschluss bot sich Werner Berg nun endlich die Möglichkeit seinen lang gehegten Traum zu verwirklichen und so studierte er, unter Karl Sterrer, Malerei an der Akademie der Bildenden Künste. Bald entsprach diese bestimmte Lehrweise Sterrers nicht mehr seinen Vorstellungen und so wechselte Berg als Meisterschüler nach München zu Karl Caspar. Im Jahre 1930 zog er mit seiner Frau Amalie Kuster auf einen erworbenen Hof nach Kärnten, wo sie mit einem befreundeten Dichter die bäuerliche, ländliche Idylle genossen. Die landschaftlichen Erträge sollten Werner Berg von dem Druck des Kunstmarkts befreien.

Bergs Motive waren weitgehend von den Eindrücken seines Alltags inspiriert. In den frühen Bildern sind es vor allem seine Kinder, die die Motive seiner Darstellungen prägten. Auf eine Einladung Emil Noldes, von dem er eine freundschaftliche Förderung erfuhr, reiste Werner Berg 1932 nach Berlin und machte dort Bekanntschaft mit Werner Scholz, der ihn später in Kärnten besuchte. Eine enge Verbindung pflegte er auch mit Herbert Boeckl, der versuchte, Berg auf der Brüsseler Weltausstellung teilnehmen zu lassen. In der Heimat feierte Werner Berg zunächst große Erfolge und erhielt eine Vielzahl an Ausstellungen, jedoch erschwerte sich die Lage zur Zeit des Nationalsozialismus maßgeblich. Bergs Bilder wurden auf der Schau Entartete Kunst gezeigt und „würden nicht dem gesunden Volksempfinden entsprechen“, was die Untersagung der Fortsetzung der Malertätigkeit und Ausstellungsverbot mit sich trug. Zum Schutz und zur Ermöglichung seiner Leidenschaft als Maler weiterhin nachzugehen, trat er 1936 der Auslandsorganisation der NSDAP bei. Während der Kriegsjahre ließ sich Werner Berg zum Sanitäter ausbilden, um eine Einberufung zu umgehen, wurde jedoch 1941 als Kriegsmaler nach Norwegen gesandt.

Nach dem Krieg bemühte sich Werner Berg um die österreichische Staatsbürgerschaft, die er 1947 mit seiner Familie erhielt. Im selben Jahr wurde Berg Mitglied des Art Club in Wien und er pflegte Kontakte zu jungen Künstlern wie Arnulf Rainer, Paul Flora und Maria Lassnig, die ihn auf seinem Hof in Kärnten besuchten. Sein zunehmender Erfolg zeichnete sich durch zahlreiche Ausstellungsmöglichkeiten und Auszeichnungen ab, wobei er 1950 an der Biennale von Venedig teilnahm und 1961 an einer großen Werkschau im Münchner Lehnbachhausaus. 1968 entstand eine Werner-Berg-Galerie in Bleiburg, die nach seinem Tode, in Form eines Museums, einen umfassenden Überblick über das Œuvre Werner Bergs, bietet. Elberfeld 1904-1981 Rutarhof