Auction House

Rudolf von Alt

» To the biography

Rudolf von Alt

Der bedeutende Aquarellist Rudolf von Alt wurde als ältester Sohn des Malers Jakob Alt am 28. August 1812 in Wien geboren. Mit seinem Bruder Franz lernte er in der Werkstatt seines Vaters und wurde schon früh mit künstlerisch verantwortungsvollen Aufgaben betraut. Mit 13 Jahren besuchte er die Wiener Akademie und war dort Schüler unter Josef Mößmer, während dieser Zeit setzte er sich v.a. mit Landschaftsdarstellungen auseinander. Zahlreiche Reisen mit seinem Vater durch Österreich, Deutschland, Italien und auf die Krim, brachten viele bedeutende Aufträge mit sich, machten ihn zum Mitglied der Berliner Akademie und boten ihm stets neue Motive und Inspirationen. So wurde er über die heimatlichen Grenzen hinaus bekannt und auch zu Lebzeiten schon sehr erfolgreich. Da Vater und Sohn meist sehr eng miteinander arbeiteten, sind einzelne Werke nur von Kennern auseinanderzuhalten. Eine Besonderheit dieses gemeinsamen Arbeitens bilden die, für den späteren Kaiser Ferdinand I. entstandenen, sogenannten Guckkästen.

Während der Revolution 1848 stellte er sich zunächst als Gardist zur Verfügung, als die politische Situation jedoch immer heikler wurde, floh er mit seiner Familie nach Traismauer. Stets an den künstlerischen Neuheiten interessiert, wurde Rudolf von Alt im selben Jahr Mitglied der Wiener Akademie der bildenden Künste und 1879 letztlich zum Professor ernannt. Neben der Ernennung zum Ehrenpräsident der Wiener Secession, erfolgte bald die Erhebung in den Adelsstand und er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen, u.a. als Ehrenbürger der Stadt Wien, prämiiert. Am 12. März 1905 starb Rudolf von Alt und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Seine frühen Werke, noch stark im väterlichen Stil verankert, erinnern an die präzise Malweise Bernardo Bellottos (gen. Canaletto) und zeigen einen mannigfaltigen Naturalismus. Sujets seiner größtenteils kleinformatigen Schöpfungen sind Stadtveduten, Landschafts- und Architekturdarstellungen, darunter etwa 100 Mal der Wiener Stephansdom. Er war ein hervorragender Aquarellist der es meisterhaft verstand, seine Motive in ein Licht- und Farbenspiel zu versetzen und den statischen Veduten eine besondere Dynamik zu verleihen. Wenig Aufmerksamkeit haben bisher seine nicht minder meisterhaften Ölgemälde erhalten, denen sich Marianne Hussl-Hörmann in dem im Kinsky editionen erschienenen Werkverzeichnis Rudolf von Alt – Die Ölgemälde, gewidmet hat.Wien 1812-1905 Wien