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Karl Mediz

(Wien 1868 - 1945 Dresden) » Zur Biografie

Karl Mediz

Karl Mediz wurde am 4. Juni 1868 in Wien geboren. Er entstammt einer Kaufmannsfamilie und verbringt seine Kindheit bei einer Tante in Znaim. Mit vierzehn Jahren beginnt er eine Lehre in der Gemischtwarenhandlung eines Onkels in Retz. Nach drei Jahren setzt er dieser Karriere ein Ende und geht nach Wien, um bei Friedrich Amerling vorzusprechen. Amerling bezeigt ihm Talent, und er studiert anfangs bei L'Allemand und Griepenkerl in Wien, später bei P. Wagner und A.D. Goltz in München. Ein Jahr besucht er die Acadèmie Julian in Paris, und ebenso wie seine Ehefrau Emilie Pelikan hält er sich häufig bei Künstlerfreunden in Dachau und Knokke auf.

Nach der Heirat leben Emilie Mediz-Pelikan und er unter recht misslichen Umständen in Wien, vermutlich von Karls Eltern unterstützt. In Wien stoßen sie immer wieder auf Ablehnung, obwohl Künstler und Kritiker, wie Uhde, Lenbach, Hörmann oder Hevesi ihre Arbeiten öffentlich loben und verteidigen. Allerdings werden ihnen einige Studienreisen von Freunden und Förderern ermöglicht. So folgen sie 1892 einer Einladung nach Tolcsva in Ungarn, und der Architekt Hummel aus Triest finanziert einen ausgedehnten Aufenthalt in Italien. Im Oktober 1893 in Krems wird die Tochter Gertrude geboren. Ab 1894 hält sich die Familie öfters in Dresden auf, bis sie schließlich ganz dort hinzieht. In Dresden ist Karl Mediz als Portraitist bald sehr geschätzt. Mit großem Erfolg werden mehrere Mappen mit Kopfstudien verlegt. Auf der internationalen Kunstausstellung 1899 stellt er sein großes Ölgemälde „Die Gottscheerinnen“ vor. Um die Jahrhundertwende gelingt dem Ehepaar der Durchbruch. Mediz-Pelikan ist in damaligen Rezensionen neben Leibl, Uhde, Thoma oder Klinger zu lesen. 1901 beschicken sie wieder die internationale Kunstausstellung in Dresden. 1902 werden Emilie und Karl zu einer Kollektivausstellung im Hagenbund eingeladen, Karl wird Mitglied und bleibt es bis 1912. Im Februar 1903 kommt es zu einer großen Mediz-Pelikan-Ausstellung ebenfalls im Hagenbund. Die gerade entstandene Moderne Galerie, noch im unteren Belvedere untergebracht, erwirbt zwei Hauptwerke (Die Eismänner und Blühende Kastanie). Andere prominente Ausstellungen folgen, 1904 Graphik in der königlichen Hofkunsthandlung Richter in Dresden, 1905 und 1906 im Berliner Künstlerhaus, 1911 die österreichische Ausstellung in Rom. 1908 stirbt Emilie Mediz-Pelikan überraschend im Alter von siebenundvierzig Jahren. Die Ausstellung 1911 war das letzte größere Ereignis in der so vielversprechend begonnenen Entwicklung und Karriere von Karl Mediz. Nach dem Tod seiner Frau ist er völlig zerrüttet. Er stirbt am 11. Jänner 1945 kurz vor dem großen Bombenangriff auf Dresden.Wien 1868 - 1945 Dresden