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Kiki Kogelnik

(Graz 1935 - 1997 Wien) » Zur Biografie

Kiki Kogelnik

Sigrid (Kiki) Kogelnik war eine österreichische Künstlerin, deren Werke Grafik, Installation, Malerei und Skulptur umfassten. Nach mehreren Umzügen nach Bamberg, Klagenfurt, Marburg und Bleiburg, maturierte Kogelnik 1953 in Klagenfurt. Ein Jahr darauf begann sie ihr Graphikstudium bei Professor Schwarz und Professor Knesl in Wien.
Ihr Studium der Malerei 1955 initiierte Kogelnik bei Prof. Albert Gütersloh an der Wiener Akademie der Bildenden Künste. Dort besaß sie Kontakt zu Hans Hollein, Friedensreich Hundertwasser, Josef Mikl und Arnulf Rainer, mit letzterem war sie sogar kurzzeitig verlobt. Schon in jener Zeit zählte sie zu dem Künstlerkreis um Otto Mauer, welche sich regelmäßig in der Galerie nebst St. Stephan trafen. Nach ihrem Abschluss an der Akademie unternahm sie ihre ersten Reisen nach Dublin, London, Rom und Paris. Während ihre Werke in den 1950er Jahren waren noch der abstrakten Malweise verschrieben waren, fing nach dem Beginn ihrer Freundschaft mit Künstler Sam Francis eine neue Phase an.
Die Künstlerin reiste 1961 nach New York, wo sie sodann die meiste Zeit verbrachte. Dort schloss sie Kontakte zu Roy Liechtenstein, Claes Oldenburg, Larry Rivers, Andy Warhol und Larry Feldman. Kogelnik teilte sich ein großes Atelier mit Sam Francis am Broadway. Ihre erste Einzelausstellung hingegen eröffnete sie im Oktober 1961 in Wien, in der Galerie nächst St. Stephan. 1966 heiratet sie Dr. George Schwarz in London, kehrte aber nach der Geburt ihres Sohnes wieder nach New York zurück, wo sie weiterhin arbeitete.
Kogelnik entwickelte eine Faszination für Space-Art, sie begann Roboter und Raumschiffe zu konstruieren. In den 1960er Jahren entstanden weitere Skulpturen und großformatige Ölbilder. Sie empfand eine unendliche Begeisterung für bunte Farben und eher untypische Materialien; sie arbeitete mit Fiberglas, Plastik, Metall oder Textilien. Ihre Gemälde begannen sich zu verändern, Materialien wuchsen aus ihnen in den Raum heraus und läuteten ihre nächste Phase ein: die sogenannten „Hangings“ – ausgeschnittene Figuren, welche sich vom Bildgrund lösten und als Objekte im Raum einen Platz fanden.
Die Werke der 1970er Jahre waren geprägt vom Ausschneiden, von Schablonen und Vinylfolien. Immer wieder kreierte Kogelnik neue Möglichkeiten, ihre „aufgehängten Zeichnungen“ neu zu arrangieren und zu präsentieren. Trotz der schrillen Farbwahl, die vom Einfluss der Pop-Art durchaus zeugten – sie kombinierte Pink mit Grün, Kräftiges Gelb mit Blau, etc. – war es Kogelnik wichtig, auf die Ernsthaftigkeit der Hangings hinzuweisen. Sie setzte sich viel mit dem Menschen, dem Frauenbild, der Sexualität, dem Tod und der Vergänglichkeit auseinander. Zu den Hangings entstanden eine Reihe an Tuschezeichnungen, in denen sie sich spezifisch mit politischen und medizinischen Themen beschäftigte.
Während der 1980er Jahre begann Kogelnik ihre Bilder, Installationen und Skulpturen mit zerstückelten Körpern, Alltagsgegenständen und Zeichen zu füllen. Zusätzlich fing sie an mit Keramik und Glas zu arbeiten. Mit ihren „Venetian Heads“ versucht sie sich von dem, was sie selbst als „Souvenirkitsch“ bezeichnete, zu distanzieren.
In ihrer Lebenszeit stellte die Künstlerin u.a. in New York, Washington, Toronto, Venedig, Wien, Kärnten und Laibach aus. Während Kogelnik in New York mit den Größen der Pop-Art zu tun hatte, konnte sie dieser nie zugeordnet werden. Während sich Pop-Art in Österreich nicht durchzusetzen vermochte, blieb auch Kogelnik eher Beobachter als Teilnehmer und Mitpräger dieser Kunstrichtung. Ihre Auslandserfahrungen prägen jedoch ihren Status in Österreich. Kiki Kogelnik starb 1997 an den Folgen ihrer Krebskrankheit und wurde in Bleiburg bestattet.