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Rudolf Hausner

(Wien 1914 - 1995 Wien) » Zur Biografie

Rudolf Hausner

Der Künstler Rudolf Hausner war Maler sowie Grafiker und Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. 1914 in Wien geboren, war er schon früh mit Kunst konfrontiert, nachdem sein Vater gerne in seiner Freizeit malte. Nach dem Besuch des Realgymnasiums Schottenbastei, verfolgte er 1931-36 sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei den Professoren Fahringer und Sterrer. Allerdings stimmte seine Kunstauffassung mit der seiner Professoren nicht überein und er verließ die Akademie, um für sich alleine zu malen. Hausner war zusätzlich begeisterter Jazz-Musiker und seine Klavierkonzerte führten ihn auf weite Reisen durch Europa, Ägypten und in die Türkei.
1937 wurde Hausner vom Bundesheer eingezogen, allerdings wollte er sich gänzlich der Malerei widmen. Nach dem Anschluss erhielt er jedoch Ausstellungsverbot durch die Reichskulturkammer, 1941 wurde Hausner zum Kriegsdienst in die Deutsche Wehrmacht eingezogen. In der russischen Tatra hatte der Künstler sein sogenanntes „Blockhauserlebnis“ – er war in einem Blockhaus mit drei Soldaten tagelang eingeschneit – und es kam zu den ersten Erfahrungen mit der „Projektion“ des Unbewussten.
In der Nachkriegszeit gründete Hausner mit Edgar Jené, Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und Fritz Janschka eine Künstlerversammlung, den Österreichischen Art-Club, deren erste Ausstellung 1947 im Foyer des Wiener Konzerthauses stattfand. 1959 wurde mit Hausner die Wiener Schule des Phantastischen Realismus gegründet. Im selben Jahr stellte der Künstler erstmals im Rahmen einer Gruppenausstellung im Wiener Belvedere aus. 1960 verkaufte er sein erstes Bild, bis dahin hatte Hausner mit ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Auf seinen Durchbruch hin folgten internationale Ausstellungen, außerdem hielt der Künstler Vorträge, die ihm Stellen als Gastdozent in Tokio und Hamburg verschafften. 1968 wurde er sogar Ordinarius an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und war als äußerst engagierter Professor bekannt.
Rudolf Hausner bekam 1967 den Burda-Preis München, 1970 den Preis der Stadt Wien und den Österreichischen Staatspreis für Malerei verliehen. Unter anderem stellte er bei der Biennale in Tokio und in Sao Paolo, der Documenta II in Kassel, im Guggenheim in New York und diversen Institutionen quer durch Europa aus.
Während Hausner am Beginn seiner Karriere expressionistische Tendenzen aufwies, wurde er für die besondere Auseinandersetzung mit dem Ich und dem Prozess der Selbstfindung bekannt. Außerdem wurde er für die Leuchtkraft seiner Bilder gerühmt, welche er durch eine altmeisterliche Lasurtechnik erzielte. Er legte mehrere transparente Farbschichten übereinander, woraus eine glatte Bildoberfläche entstand, die eine illusionistische Tiefenwirkung aufwies.