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Edward Theodore Compton

(London 1849 - 1921 Feldafing) » Zur Biografie

Edward Theodore Compton

Edward Theodore Compton wurde 1849 in Stoke Newington (heute ein Vorort von London) als Sohn des kunstsinnigen Versicherungsagenten Theodore Compton geboren. In seinem Elternhaus (fromme Quäkerfamilie) standen uneingeschränkte Naturerlebnisse im Mittelpunkt des familiären Alltags. 1863 begann Compton mit ersten Naturstudien und besuchte verschiedene englische Kunstschulen, so auch für kurze Zeit die Royal Academy of Arts in London. Ansonsten bildete er sich autodidaktisch weiter und arbeitete an Motiven aus den englischen Seengebieten.

Comptons Vater versuchte, seinen Kindern eine möglichst gute Schulbildung zu ermöglichen. Die hohen Schulkosten in England und eine insbesondere für seinen kunstbegabten Sohn Edward Theodore ideale Umgebung veranlassten die Familie, 1867 nach Deutschland auszuwandern und nach Darmstadt zu übersiedeln. Tatsächlich war Darmstadt zu jener Zeit eine Künstlerhochburg, in der sich viele Künstler in dem Rheinischen Kunstvereins zusammengeschlossen hatten. Auch gab es eine besondere Museums-Zeichenschule, die viele interessierte junge Menschen anzog.
Ab 1869 wohnte Compton in München und stellte dort zwei Jahre später zum ersten Mal im Glaspalast aus. 1872 heiratete er die Münchnerin Gusti von Romako und unternahm mit ihr eine zweijährige Reise, die das junge Paar nach Tirol, Kärnten und Italien führte. 1874 - Compton war jetzt 24 Jahre alt - ließen sich die beiden schließlich in Feldafing am Starnberger See nieder.

In den folgenden Jahren reiste Compton in die Gebirgswelt von Österreich, Skandinavien, Nordafrika, Korsika und Spanien und verarbeitete seine Reiseeindrücke in einer Vielzahl von Ölbildern und Aquarellen, aber auch in Tuschezeichnungen. Das Übergewicht der alpinen Szenen verdeckt, dass Compton auch außerhalb der Alpen liegende Gebiete besucht und in Bildern festgehalten hat, wie beispielsweise die Hohe Tatra, das Schottische Hochland und die Hebriden, aber auch die Lofoten und das Nordkap sowie die kolumbianischen Anden.

Die bei seinen Bergsteigertouren in den Alpen, den Pyrenäen, in Korsika und Schottland empfangenen Eindrücke verarbeitete er in Werken, die mit ihren topografisch korrekten Ansichten dokumentarischen Wert besitzen. 1880 wurde er Mitglied der Royal Academy London, sowie des exklusiven britischen Alpine Club und des Deutschen und Österreichischen Alpenverein. Neben seiner Tätigkeit als Maler war Compton als Illustrator für verschiedene alpine Zeitschriften und Publikationen tätig.
Im Alter von 72 Jahren starb der Maler und Bergsteiger Edward Theodore Compton am 22. Juli 1921 in Feldafing am Starnberger See.
(Jürgen und Sibylle Brandes, E. T. Compton, München 2007, S. 11, ff.)London 1849-1921 London