Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

03. Dezember 2019, 18:00 Uhr

0309

Koloman Moser

(Wien 1868 - 1918 Wien)

„Blick auf die Rax von der Villa Mautner von Markhof“
um 1913
Öl auf Karton
36,6 x 49,4 cm
Monogrammiert links unten: KM.
Rückseitig auf Karton von fremder Hand bezeichnet

Provenienz

Dorotheum Wien, 14.3.1980, Nr. 1290, Taf. 194 (Abb.);
dort erworben, österreichische Privatsammlung

Literatur

Gerd Pichler, Koloman Moser. Die Gemälde. Werkverzeichnis, Wien 2012, WV-Nr. 109*, s/w-Abb. S. 121

Gutachten von Dr. Gerd Pichler, Wien, 22.10.2019, liegt bei.
Das 2012 unter Vorbehalt ins Werkverzeichnis aufgenommene Gemälde wurde von Gerd Pichler als authentisches Gemälde mit der Werkverzeichnisnummer 109 bestätigt.

Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Ergebnis: € 192.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

"(...) Einen stilistischen Wendepunkt im malerischen Schaffen Kolo Mosers markierte das Jahr 1913, als er im April Ferdinand Hodler in Genf besuchte und sich sehr aufmerksam mit dessen Werk auseinandersetzte. In der Folge traten bei Moser neben seinen Landschaftsbildern symbolistische Gemälde mit allegorischen und mytholgischen Inhalten in den Vordergrund, die sich zum Teil Hodlers symmetrische Bildaufbauten und strenge Figurenkompositionen zum Vorbild nahmen und den Künstler bis zu seinem Tod beschäftigen sollten.
Das vorgelegte Gemälde zeigt den Blick zur Rax von der Villa Mautner v. Markhof am Wolfsbergkogel in Semmering. Diesen Ausblick hat Kolo Moser in zahlreichen Gemälden, die vor allem um 1913 entstanden sind, in den unterschiedlichsten Lichtstimmungen festgehalten (vgl. WV 98, 101, 102, 109-115). Standort der Staffelei war ein Balkon der 1903 vom Wiener Architekten Franz von Neumann erbauten Villa. Einen Aussichtspunkt, den man noch heute, in der in Privatbesitz befindlichen Villa einnehmen und nachvollziehen kann. Architekt Neumann errichtete das Landhaus im Auftrag von Editha Mautner von Markhof, der späteren Schwiegermutter Kolo Mosers. Seit seiner 1905 geschlossenen Ehe mit Ditha Mautner von Markhof hielt sich Kolo Moser regelmäßig im Haus am Semmering auf und schuf dort zahlreiche Gemälde. Zentraler Ausgangspunkt seines Interesses bei diesen Landschaftsbildern ist das Verhältnis der genauen Naturwahrnehmung zur nachfolgenden künstlerischen Übersetzung und Überhöhung in farblicher und flächiger Verdichtung. (...)" (Auszug aus dem Gutachten von Dr. Gerd Pichler)