Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

18. Oktober 2017, 15:00 Uhr

0414

Hans Rottenhammer

(München 1564 - 1625 Augsburg)

„Himmelfahrt Mariens“
Öl auf Kupfer
32,6 x 24,6 cm

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Stellungnahme Dr. Thomas Fusenig, Essen, 7. September 2017, liegt bei.

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Ergebnis: € 28.160 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Ein weiteres Werk Hans Rottenhammers dieselbe Komposition darstellend befindet sich im Mittelrheinmuseum in Koblenz (Inv.-Nr. M 35; Abb. 1). Harry Schlichtenmaier hat dieses als Kombination der Thematik von Himmelskönigin, Maria Immaculata und der apokalyptischen Madonna bezeichnete: „Maria steht in andächtiger Haltung, von Putten und Cherubinen begleitet, auf einer Wolke. Zu ihren Füßen liegt die nach unten gerichtete Mondsichel [...]. Jeweils zwei Putten finden zu jeder Seite unter dem weiten Mantel Schutz. Das oben schwebende Puttenpaar hält die Krone über dem Haupt Marias. zu beiden Seiten begleiten auf Wolken schwebende Engel, Putten und Cherubine die Mutter Gottes. Die Reihen der Cherubine sind im Hintergrund entsprechend der runden Gloriole hinter dem Haupt Mariens formiert. Unter der Wolkenbank erstreckt sich eine weite Landschaft in die Tiefe, die hier symbolisch eine Ersatzfunktion für die zur Maria Immaculata gehörende Erdkugel zu übernehmen scheint [...] In die landschaftliche Darstellung sind Symbole auf die unbefleckte Empfängnis miteinbezogen: man findet unter anderem den „Hortus conclusus“, den „Speculum sine macula“ und die Lilie unter Dornen (Rosen). Im Hintergrund sieht man die „Porta clausa“, die Palme, die Zypresse den „Puteus aquarum viventium“ und den „Fons signatus“ dargestellt.“ (Harry Schlichtenmaier: Studien zum Werk Hans Rottenhammers des Älteren (1564–1625) Maler und Zeichner mit Werkkatalog, Diss. Tübingen 1988, S. 272, Kat. G II 1; vgl. Thomas Fusenig, Hans Rottenhammer und die Antwerpener Malerei des frühen 17. Jahrhunderts, in: Hans Rottenhammer (1564–1625). Ergebnisse des in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der tschechischen Akademie der Wissenschaften durchgeführten Symposions am Weserrenaissance-Museum Schloß Brake (17.– 18. Februar 2007), hg. von H. Borggrefe, V. Lüpkes, L. Konecný, M. Bischoff, Marburg 2007, S. 157–177, Fig. 16).
In seiner ausführlichen Stellungnahme verweist Dr. Thomas Fusenig des Weiteren auf die künstlerische Nähe des vorliegenden Gemäldes zum Schaffen Hendrik van Balens, mit welchem Hans Rottenhammer zeitgleich in Antwerpen gearbeitet hatte und von dem ebenfalls eine weitere Variante dieser Komposition bekannt ist.