Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

18. Oktober 2017, 15:00 Uhr

0405

Jakob Duck

(Utrecht um 1600 - nach 1660 Utrecht)

„Interieur mit zwei Frauen“
um 1630
Öl auf Holz, parkettiert
32 × 27 cm

Provenienz

ehemals englischer Besitz (laut Versteigerungskatalog 1935); Jakob und Rosa Oppenheimer, Berlin; Auktionshaus Paul Graupe, Berlin, Versteigerung Nr. 142 am 26. und 27. April 1935, „Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co GmbH – Altkunst Antiquitäten GmbH – beide in Liquidation“, II. letzter Teil, S. 11, Nr. 22 (mit Abbildung, Tafel 39); 1982 im Dorotheum, Wien, erworben; seither österreichischer Privatbesitz

Dieses Gemälde wird nach einer Einigung mit den Erben von Jakob und Rosa Oppenheimer von uns zum Verkauf angeboten.
Gutachten Dr. Walter Bernt, München am 13.4.1976, als "einwandfreies, charakteristisches und sehr gut erhaltenes Werk des Utrechter Genremalers Jakob Duck" liegt bei.
Das Gemälde ist im Archiv des RKD (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag) unter Kunstwerknummer 192744 registriert.

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Ergebnis: € 9.600 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Jakob Duck wurde vermutlich in Utrecht geboren, wo er in der Malergilde von St. Lucas um 1621 verzeichnet ist. Zwischen 1631 und 1649 arbeitete er in Utrecht, Haarlem und Umgebung, 1656 zog er nach Den Haag, wo er um 1667 verstarb. Er spezialisierte sich auf Genredarstellungen des Soldaten- aber auch des alltäglichen Lebens mit einer detailgenauen Beschreibung von Interieurs. Ein weiteres Themengebiet umfasste allegorische Darstellungen, zu denen auch das vorliegende Gemälde zählt.

Eine elegant gekleidete, vornehme junge Frau sitzt mit abweisendem Blick an einem mit violettem Samt bedeckten Tisch. Auf einem Stuhl findet sich ein zugedeckter Korb, möglicherweise ein Nähkorb, aber erst im Hintergrund zeigt sich schemenhaft die Figur einer alten Frau, deren Blick in die andere Richtung an der Dame vorbei zieht. Ähnliche Kombinationen zwischen Jugend und Alter als typische Allegorie der Vanitas finden sich des öfteren im Werk Jakob Ducks und dienten ihm gleichzeitig als hervorragendes Motiv zur Gestaltung unterschiedlicher Stoffe und Farben sowie des zarten Spitzenbesatzes an Ärmel und Kragen, Markenzeichen der niederländischen Mode des 17. Jahrhunderts. Angesichts dieser opulenten, von raffinierten Lichtspielen bestückten Malerkunst verliert die Darstellung an Bedeutung, genauso wie das Alter sich noch dezent im Raum verliert.